Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Farbe ist seine Sprache
Ausstellung „Begegnung“von Ehsan Nakad wird am Freitag in Ochsenhausen eröffnet
OCHSENHAUSEN - Die Kunst ist seine Leidenschaft, die Farbe seine Sprache: Unter dem Titel „Begegnung“präsentiert der Künstler Ehsan Nakad in den kommenden zwei Monaten seine Bilder im Kuhstall des Café Schäfers in Ochsenhausen. In der Region hat der gebürtige Syrer bereits in Heggbach, Biberach, Bad Waldsee, Weingarten und Maselheim ausgestellt. Nun folgt die erste Ausstellung in Ochsenhausen, wo Ehsan Nakad seit September 2016 zu Hause ist.
Die Kunst begleitet Nakad schon sein ganzes Leben. Egal ob in seiner Heimat Syrien, in Venezuela, wo er mit seiner Familie 14 Jahre lang gelebt hat, oder jetzt in Deutschland. „Ich bin Syrer, aber zuerst bin ich Mensch“, sagt der 51-Jährige. „Kunst braucht keinen Reisepass, sie ist grenzenlos.“Die Kunst sei seine Leidenschaft, erklärt der Autodidakt. Bereits im Kindesalter begann Nakad mit der Malerei, mit 18 Jahren machte er seine ersten Erfahrungen mit Ölfarben. Früh stellte er fest: Malen macht ihn froh. Früher wie heute. Durch die Kunst kann er auch ohne Worte kommunizieren. Sie hilft ihm, etwas zum Ausdruck zu bringen.
Nakads Werke sind geprägt von verschiedenen Einflüssen und Eindrücken aus seinem Leben. In seinen Werken finden sich oft Pferde, Schnecken, Bäume, Menschen oder Städte wieder. Gerade Pferde sind für Nakad ein zentrales Element, spiegeln sie für ihn doch Sensibilität, Kraft und Freiheit wider. „Pferde begleiten Menschen seit Jahrhunderten, sie können viel über uns Menschen sagen.“Ausdrucksstark und voller Symbolik bringt Nakad Erfahrungen und Empfindungen in meist kräftigen, leuchtenden Farben auf die Leinwand. „Mein Prinzip ist: probieren und experimentieren.“Manchmal habe er plötzlich eine Vision für ein neues Bild. Zunächst vielleicht nur bruchstückhaft, doch nach und nach würden sich diese Einzelteile in seinem Kopf zu einem großen Ganzen zusammensetzen.
Ein Prozess, der mal einen Monat, mal zwei Jahre dauert. Schließlich muss der Spagat zwischen Beruf und Berufung gemeistert werden. Sein
Geld verdient Nakad in einer Ochsenhauser Metzgereifiliale. Unter dem Motto „Begegnung“will er in den kommenden Wochen nun bei seiner Ausstellung mit Ochsenhausern ins Gespräch kommen. Der Syrer ist überzeugt, dass Menschen von Begegnungen geprägt werden. Für ihn wiederum ist Malen Begegnung, auch mit sich selbst. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, eine Beziehung zu einem Bild zu entwickeln. Manchmal vermisse ich auch eines meiner Werke.“
Die Ausstellung im Kuhstall des Cafés Schäfers ist bis zum 13. April dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 19 Uhr zu sehen.