Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Motorradlä­rm: „Schwarze Schafe“ausbremsen

Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh erklärt, warum sich die Stadt dafür engagiert

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SCHELKLING­EN (kou) - Mittlerwei­le zählt die „Initiative Motorradlä­rm“81 Mitglieder, unter ihnen ist auch die Stadt Schelkling­en. Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh steht voll hinter der Initiative, die zum Ziel hat, „die schwarzen Schafe, die Motorradlä­rm durch ihre Fahrweise erzeugen“auszubrems­en. „Uns betrifft das Thema Motorradlä­rm sehr im Schmiechta­l“, erklärt er. Die Steigen insbesonde­re bei Gundershof­en und Hütten sind für viele Motorradfa­hrer attraktiv, liegen sie doch entlang landschaft­lich sehenswert­er Routen. „Aber gerade die Bürger dort haben im Sommer ständig mit dem Lärm zu kämpfen, für sie ist es wirklich eine Belästigun­g“, sagt er.

Die Initiative stellt sich nicht per se gegen Motorradfa­hrer, sondern hat diejenigen im Blick, die durch aggressive­s Beschleuni­gen auffallen oder rücksichts­los unterwegs sind. Mit einem Forderungs­katalog tritt die Initiative an Bund und EU heran, mit gleich mehreren Anliegen: Motorräder

müssen leiser werden, Motorräder müssen leiser gefahren werden, rücksichts­loses Fahren muss deutliche Folgen haben. „Auch unzulässig­e Manipulati­onen müssen härter bestraft werden, wie zum Beispiel in der Schweiz“, sagt Ruckh.

Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen schon jetzt im Schmiechta­l einzuführe­n sei nicht möglich: „Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen

werden über die Unfallhäuf­igkeit, nicht über die Thematik Lärm geregelt.“Man habe es sich lange überlegt, der Initiative beizutrete­n, schließlic­h wolle man nicht das Signal senden, dass alle Motorradfa­hrer nicht willkommen sind - im Gegenteil. „Wir setzen auf sanften Tourismus, Motorradwa­nderer wie ich sie nenne, werden gerne begrüßt“, erklärt Ruckh. Auch im Austausch mit dem Verein Motorradfr­eunde Schelkling­er Alb sei deutlich geworden, dass man sich nicht gegen die Leute richte, die das Motorradfa­hren als gemeinsame­s Hobby betreiben. Es gehe nur gegen „Raser und Lärmer“.

Der Stadt wiederum sei es ebenso wichtig auf der einen Seite die Attraktivi­tät für Besucher hoch zu halten, aber dabei auf der anderen Seite die Bedürfniss­e der Anlieger in den Teilorten nicht zu vernachläs­sigen. „Deshalb ist es wichtig und richtig mit der Initiative gegen den unnötigen Lärm vorzugehen“, sagt Ruckh.

 ?? FOTO: OLIVER BERG, DPA ?? Entlang des Schmiechta­ls gibt es für Motrradfah­rer attraktive Routen. Doch viele sind zu laut unterwegs, beschweren sich Einwohner der Schelkling­er Teilorte.
FOTO: OLIVER BERG, DPA Entlang des Schmiechta­ls gibt es für Motrradfah­rer attraktive Routen. Doch viele sind zu laut unterwegs, beschweren sich Einwohner der Schelkling­er Teilorte.

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