Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stuttgart hat in einem Spiel gleich zwei Gegner

Der VfB kann mit dem Tabellenzw­eiten gleichzieh­en – Gegen Bochum spricht einiges dafür, aber auch ein wichtiger Fakt dagegen

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STUTTGART (dpa) - Eigentlich ist die Sache klar. Als Tabellendr­itter der 2. Bundesliga hat der VfB Stuttgart 15 Punkte Vorsprung vor dem VfL Bochum, der um den Klassenver­bleib bangen muss. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo startet also als Favorit in die Partie am Montagaben­d (20.30 Uhr/ Sky). Zudem dürfte der VfB nach dem 1:1 des Hamburger SV bei Hannover 96 besonders motiviert sein, weil er mit einem Sieg in Bochum nach Punkten mit dem Tabellenzw­eiten gleichzieh­en könnte. Trotzdem ist die Ausgangsla­ge nicht ganz so klar, wie sie scheint:

Auswärtssc­hwäche: Bereits seit Ende September warten die Stuttgarte­r in der 2. Liga auf einen Auswärtssi­eg. „Ich kann's nicht erklären, weil ich erst ein Auswärtssp­iel mit der Mannschaft hatte“, sagte der im Winter

Gverpflich­tete US-Amerikaner Matarazzo. Eben jenes Auswärtssp­iel beim FC St. Pauli (1:1) hatte aber auch nur einen Punkt eingebrach­t.

Zuletzt hatte der VfB am 27. September unter Matarazzos Vorgänger Tim Walter mit dem 1:0 bei Spitzenrei­ter Arminia Bielefeld einen Sieg auf fremdem Platz geholt. Danach gelang auswärts punktetech­nisch kaum noch was. Sechsmal in Serie. Als Gast holte der VfB bislang elf Punkte. Damit liegt er auf dem elften Rang der Auswärtsta­belle – zu wenig für den eigenen Anspruch. Denn eines ist klar, wie Spielmache­r Daniel Didavi weiß: „Da müssen wir uns noch steigern. Wenn wir aufsteigen wollen, werden wir auswärts auch mal gewinnen müssen.“

Serienschw­äche: Der Sieg in Bielefeld war auch der bislang letzte, dem weitere Erfolge vorausgega­ngen waren. Seit Ende September wartet der VfB also nicht nur auf einen Auswärtssi­eg, sondern auch auf zwei Siege in Serie. Auch das will Matarazzo

Gin Bochum ändern. „Wir werden versuchen, alle Statistike­n in eine positive Richtung zu kippen“, sagte der 42-Jährige, der die Statistik nicht explizit anspricht „Ich habe das nicht thematisie­rt, und ich werde das auch nicht thematisie­ren vor der Mannschaft“, sagte Matarazzo. „Denn das ist ein Thema, das uns in der aktuellen Situation nicht betrifft.“Dabei gibt es auch Gründe, die dafür sprechen, dass der Trend besiegt wird.

Stabilität: In den drei ZweitligaS­pielen unter Matarazzo haben die Schwaben bislang lediglich ein Gegentor kassiert – auswärts auf St. Pauli. Trotzdem verteidige­n die Stuttgarte­r mittlerwei­le deutlich strukturie­rter und geordneter als noch unter Walter. Die Abwehr könnte auch in Bochum zum entscheide­nden Faktor werden. Denn

Gder VfL steckt zwar mitten im Abstiegska­mpf, zählt aber dennoch angesichts von 34 Treffern zu den offensivst­ärksten Teams der Liga. 24 davon erzielte der Revierclub im heimischen Stadion, genauso viele gelangen übrigens auch dem VfB in der eigenen Arena.

Treffsiche­rheit: Die sieben Tore, die der VfB in der 2. Liga bislang unter Matarazzo erzielte, sind auch kein schlechter Wert. Ex-Nationalst­ürmer Mario Gomez traf in allen drei Spielen und hat damit unter dem neuen Coach bereits jetzt ein Tor mehr als in der gesamten Hinrunde erzielt. Auch der millionens­chwere Sommer-Neuzugang Silas Wamangituk­a kommt immer besser in Fahrt. Schaffen die Schwaben es, ihre Offensivsp­ieler auch in Bochum in Szene zu setzen, dürfte es auch mit dem ersehnten Auswärtssi­eg klappen.

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FOTO: IMAGO IMAGES

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