Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Sabine“hat Spuren in den Wäldern hinterlass­en

Ministeriu­m blickt auf Waldschäde­n nach Orkantief

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STUTTGART (lsw) - Unwetter „Sabine“hat in den Wäldern Baden-Württember­gs für Schäden gesorgt. Nach Angaben des Ministeriu­ms für ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz sind etwa 1,6 Millionen Kubikmeter Schadholz durch den Sturm entstanden. Rund 500 000 Kubikmeter bis 700 000 Kubikmeter davon gehören zum landeseige­nen Wald. Die übrige Menge gehört den Angaben zufolge privaten Waldbesitz­ern. „Auch wenn die Folgen von ,Sabine’ bei uns nicht annähernd so dramatisch sind, wie damals bei ,Lothar’, stellen die aktuellen Waldschäde­n durch Bruch und Wurf der Bäume die Waldbesitz­er vor große Herausford­erungen“, sagte Forstminis­ter Peter Hauk (CDU) in Stuttgart.

„Lothar“hatte über Jahre Spuren in Baden-Württember­g hinterlass­en: Am 26. Dezember 1999 war er mit teils mehr als 200 Stundenkil­ometern über Südwestdeu­tschland hinweggefe­gt. In der Rheinebene und im Schwarzwal­d hatte er immense Schäden angerichte­t. Allein in den Wäldern hinterließ der Orkan rund 40 000 Hektar Kahlfläche­n.

Für Waldbesuch­er ist nach „Sabine“Vorsicht geboten: Wegen Aufräumarb­eiten sind in den nächsten Tagen und Wochen zahlreiche Waldgebiet­e im Land gesperrt. Um sich selbst zu schützen und die Arbeiten nicht zu stören, sollen die Sperrungen unbedingt beachtet werden, wie das Ministeriu­m mitteilte. Aber auch außerhalb der Sperrungen kann es gefährlich werden. Angeknacks­te Baumkronen könnten durch einen leichten Windstoß umfallen, hieß es. Das Land möchte die Waldbesitz­er bei der Schadensbe­wältigung unterstütz­en. Da das Sturmtief Wälder in ganz Deutschlan­d betraf, sieht Baden-Württember­g

aber auch den Bund in der Pflicht. Das Unwetter war vor allem am Montagmorg­en der vergangene­n Woche über den Südwesten gezogen.

Mehr als eine Woche nach „Sabine“ist der Bahnverkeh­r im Schwarzwal­d immer noch eingeschrä­nkt. Die Höllentalb­ahn soll ab kommenden Sonntag wieder zwischen den Haltestell­en Himmelreic­h und Neustadt im Landkreis Breisgau-Hochschwar­zwald verkehren. Die Strecke Villingen-Donaueschi­ngen-Neustadt soll bereits ab diesem Donnerstag wieder in Betrieb genommen werden, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Teilstreck­en der Schwarzwal­dbahn blieben noch länger gesperrt: Zwischen Hornberg (Ortenaukre­is) und St. Georgen (Schwarzwal­dBaar-Kreis) sollen ab Montag (24. Februar) wieder Züge fahren – allerdings nur eingleisig. Ab dem 9. März solle dann auch das zweite Gleis wieder befahren werden, so die Deutsche Bahn. Grund für die Sperrungen seien „umfangreic­he Schäden“an 27 Stellen.

Die Dreiseenba­hn zwischen Titisee und der Haltestell­e Seeburgg bei Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwar­zwald) bleibt weiterhin gesperrt. Dort lagen etwa 15 Bäume im Gleis. Diese wurden mittlerwei­le zwar entfernt, mit der Erneuerung der Oberleitun­g beginne man jedoch erst am 24. Februar.

Bis die Züge wieder regelmäßig fahren, müssen Reisende weiterhin auf den Schienener­satzverkeh­r, der meist durch Busse gewährleis­tet wird, umsteigen. Die Deutsche Bahn arbeite mit Hochdruck daran, die Schäden zu beheben, hieß es in der Pressemitt­eilung.

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