Schwäbische Zeitung (Laupheim)
6,7 Millionen Euro für Grunderwerb
In welche Aufgaben und Projekte die Stadt Laupheim 2020 investieren will
LAUPHEIM - Um zehn Millionen Euro schlanker fällt der städtische Haushaltsentwurf 2020 im Vergleich zum 2019er-Etat aus, gleichwohl bildet er das zweithöchste Haushaltsvolumen in der Geschichte Laupheims ab. In seiner Haushaltsrede am Montag gab Oberbürgermeister Gerold Rechle einen Überblick, wie viel Geld für welche Aufgaben und Projekte vorgesehen ist.
Ein zentrales Handlungsfeld ist die Neugestaltung der Stadtmitte. Mitte des Jahres zieht die Stadtbibliothek vom Rathaus in die König-WilhelmStraße 7 um. Für den Kauf der Räumlichkeiten, Um- und Einbauten und die Ausstattung werden 2,1 Millionen Euro veranschlagt.
Grünes Licht vom Gemeinderat für den Rathaus-Neubau erhofft sich Rechle im März oder April. In den nächsten Tagen wird eine schriftliche Zuschusszusage des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums erwartet. Für die weitere Planung, auch durch Fachplaner, sind dieses Jahr 800 000 Euro vorgesehen. Dazu kommen über 700 000 Euro für bautechnische Maßnahmen in Ausweichquartieren. Das Gros der Rathausmannschaft zieht im Herbst in die frühere Rentschler-Zentrale in der Mittelstraße. 537 000 Euro an Mieten sind für die Übergangsdomizile eingeplant.
1,65 Millionen Euro investiert die Stadt in die Neugestaltung der Kapellenstraße in einem ersten Bauabschnitt. „Wir wollen das Jahr 2020 auch nutzen, um mit den Eigentümern des Gebäudes Marktplatz 1/1 weiter zu verhandeln“, kündigte Rechle an. „Denn in einem nächsten Schritt geht es ja dann um die Neugestaltung des gesamten Marktplatzes.“Es soll begonnen werden, durch verkehrslenkende Maßnahmen die Stadtmitte von Durchgangsverkehr zu entlasten.
Der Unterhalt von Gebäuden, Straßen, Kanälen und Brücken sowie die Bewirtschaftungskosten summieren sich auf fast 8 Millionen Euro.
Die Sanierung der Schulen wird fortgesetzt. 800 000 Euro sind für das Carl-Laemmle-Gymnasium und 108 000 Euro für die Ivo-SchaibleGrundschule Baustetten und die Bischof-Ulrich-Grundschule Obersulmetingen eingestellt, außerdem eine 20 000-Euro-Planungsrate für die Friedrich-Uhlmann-Schule – sie ist als nächste an der Reihe. In den Medienentwicklungsplan fließen 450 000 Euro.
„Nahezu mit Volldampf“, so Rechle, treibt die Stadt den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung voran. 2020 stehen mehr als 500 000 Euro bereit: für die letzte Rate der „Spatzennest“-Erweiterung in Bihlafingen (180 000 Euro), die Restfinanzierung „Haus des Kindes“(100 000 Euro), Planungsraten für neue Kitas im Bereich Klausenteich (100 000 Euro) und in Untersulmetingen (50 000 Euro) sowie diverse Umbauten und Ertüchtigungen.
2,1 Millionen will die Stadt dieses Jahr in den Sportstättenbau stecken. Der Löwenanteil, 900 000 Euro, fließt in den Sporthallen-Neubau in Bihlafingen. Planerisch baureif machen will die Stadt die Dreifeldhalle in Laupheim (500 000 Euro) – Investitionsschwerpunkt für dieses Projekt sind die Jahre 2021 und 2022 mit mehr als 7 Millionen Euro. Für Sanierungsarbeiten in den Sporthallen in Laupheim, Unter- und Obersulmetingen sind im Etat rund 700 000 Euro hinterlegt.
Dem kirchlich betreuten Martinusladen will die Stadt ein neues, größeres Zuhause in der Innenstadt geben. Im Blick hat man dabei das Gebäude Mittelstraße 49.
Der 2019 begonnene Bau von Einrichtungen für Wohnungslose wird fortgesetzt. Das sei dringend notwendig, so der OB. 180 000 Euro stehen zur Verfügung.
150 000 Euro sind für barrierefreie Bushaltestellen vorgesehen. Für die Jahre 2021 bis 2023 sind für diesen Zweck weitere Finanzmittel in sechsstelliger Höhe eingeplant.
350 000 Euro Investitionszuschuss bringt die Stadt als erste Rate in die Zentrum für Älterenmedizin im Landkreis Biberach GmbH ein, sobald der Gesellschaftsvertrag mit Sana und dem Landkreis notariell beurkundet ist. Insgesamt beteiligt sich die Stadt mit 1,35 Millionen Euro. „Ich persönlich gehe sicher davon aus, dass ab 2021 das neue Gesundheitszentrum am Bronner Berg gebaut wird“, sagte Rechle in seiner Haushaltsrede.
Ein Starkregen-Management für Laupheim und die Teilorte und Vorkehrungen zum Hochwasserschutz schlagen mit rund 440 000 Euro zu Buche. Für den Wegebau im Schlosspark wird eine letzte Finanzierungsrate von 105 000 Euro benötigt.
Insgesamt 6,7 Millionen Euro will die Stadt dieses Jahr in den Grunderwerb investieren, davon 2,7 Millionen für künftige Gewerbeflächen.
Für Erschließungen – Am Mäuerle, Am Schlossgarten, Grüner Weg, Bühler Staige und Stubenweg/Weidenweg in Baustetten, Gewerbegebiet Ost – sind 2,6 Millionen eingeplant.
1,6 Millionen steckt die Stadt 2020 in den Breitbandausbau. Gefördert wird das mit gut 900 000 Euro. Auch für etliche andere Vorhaben gibt es Zuschüsse.
Insgesamt rund vier Millionen Euro investiert die Stadt in den vier Teilorten (Näheres dazu folgt).