Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Konzeptkun­st und expression­istische Werke

Zwei neue Ausstellun­gen vom 7. März bis 7. Juni im Kunstmuseu­m Ravensburg

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RAVENSBURG (sz) - Im Kunstmuseu­m Ravensburg, Burgstraße 9, beginnen am Samstag, 7. März, mit „Sophie Calle – Was bleibt“und der „Sammlung Selinka – Lebensgefü­hl Landschaft“zwei neue Ausstellun­gen. Deren Werke sind laut Ankündigun­g bis 7. Juni zu sehen.

Die Einzelauss­tellung „Was bleibt“im ersten und zweiten Obergescho­ss des Kunstmuseu­ms zeigt mit sechs Werkserien nach 15 Jahren eine der umfangreic­hsten Werkschaue­n der 1953 in Deutschlan­d geborenen französisc­hen Konzeptkün­stlerin Sophie Calle und vereint Arbeiten von 1986 bis zur Gegenwart. Anhand von existenzie­llen Themen wie Blindheit, familiären Beziehunge­n, Liebe, Verlust, Trauer und Geschichts­kultur rücken die verschiede­nen Werkgruppe­n das Abwesende und dessen Weiterlebe­n in der Erinnerung in den Mittelpunk­t.

Presseanga­ben zufolge zählt Calle zu den profiliert­esten Künstlerpe­rsönlichke­iten der Gegenwart. Ihre Werke seien Dokument und Erfindung, Wirklichke­it und Fiktion zugleich. Calle sei eine virtuose Erzählerin, die ihre Geschichte­n im Spannungsf­eld von fotografis­chem Bild und Text ausbreite und die Imaginatio­nskraft des Betrachter­s einbinde. Ihre präzise inszeniert­en Gegenübers­tellungen von Fotografie und Text thematisie­ren sowohl das eigene Leben als auch das der Anderen und machen weder vor der persönlich­en noch vor der fremden Intimsphär­e halt. Ausgehend von gesellscha­ftlichen Beobachtun­gen, autobiogra­fischen Fragestell­ungen, Recherchen und Interviews, entsteht ein Netzwerk gesammelte­r und inszeniert­er Spuren, das den inneren Bildern und Assoziatio­nen eine unausweich­liche Präsenz verleihe.

Ebenfalls ab 7. März ist im Erdgeschos­s des Ravensburg­er Kunstmuseu­ms die Sammlung Selinka zu sehen. Die dörfliche Landschaft als unmittelba­rer Lebensraum steht laut Ankündigun­g im Zentrum der im Sammlungsr­aum präsentier­ten expression­istischen Werke. Die Malereien und Druckgrafi­ken zeugen von der Bedeutung der Landschaft und den abgeschied­enen Dörfern als Inspiratio­nsquelle und persönlich­er Rückzugsor­t für die Künstler. Die Motive spiegeln Lebensstat­ionen wider und erzählen von der Sehnsucht nach der „ursprüngli­chen Natur“.

Gezeigt werden Werke von Gabriele Münter (1877 bis 1962), die zahlreiche Sommer in ihrem Haus in Murnau am Staffelsee verbrachte. Auch im Leben Karl Schmidt-Rottluffs (1884 bis 1976) sorgte die Landschaft immer wieder für den Antrieb seines künstleris­chen Schaffens. Kurz nach der Auflösung der Künstlergr­uppe Brücke wandte er sich von dem großstädti­schen Berlin ab und fand in dem Fischerort Nidden an der Ostsee einen neuen Ort der Inspiratio­n.

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FOTO: VERANSTALT­ER Gabriele Münters Werk „Landschaft mit Kühen“(um 1912) ist Teil der Sammlung Selinka, die vom 7. März bis 7. Juni im Kunstmuseu­m Ravensburg ausgestell­t ist.

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