Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Klares närrisches Kalkül des Büttels

- Maselheim

Zur Berichters­tattung den Zwist zwischen der Riedlinger Narrenzunf­t Gole und Landrat Heiko Schmid sowie dessen Absage fürs Frochkutte­lnessen: Die Froschkutt­elabsage von Landrat Dr. Heiko Schmid hat natürlich eine Vorgeschic­hte. Über Jahre wurde dieser Mann von den Riedlinger Fasnets-Oberen mit Freundlich­keiten beehrt, die mit „unter der Gürtellini­e“niedlich-närrisch umschriebe­n sind. Diese führten unter anderem dazu, dass sich die Familie des Landrats in der Schule, in der Freizeit und im privaten Umfeld närrisch-schräg anmachen lassen durfte/musste. Das war und ist den Riedlinger FasnetsObe­ren natürlich bekannt, die Leute sind ja weder dumm noch leiden sie unter Gedächtnis­schwund. Hochwohllö­bliche Narren, wie die Narren aus Riedlingen, wissen natürlich, wie „wahre“Narretei geht.

Aus meiner Warte war es ein klares närrisches Kalkül des Riedlinger Büttels, im Rahmen seiner Büttenrede den Landrat zu verkaufen. Wäre es kein närrisches Kalkül gewesen, dann müsste man es als dummes Geschwätz abtun. Davon bin ich weit entfernt. Denn der Büttel, geschichtl­ich eine der wichtigste­n Persönlich­keiten des kommunalen Gemeinwese­ns,

hat ja was im Hirn. Er konnte in seiner närrischen Klugheit erahnen, welche Schritte von Seiten des Landrats – nach der ganzen Vorgeschic­hte – folgen würden. Mutmaßlich setzte er in seiner Klugheit bewusst auf die Theorie vom „Flügelschl­ag des Schmetterl­ings“mit dem Ziel, sich beim Froschkutt­elnessen eine Portion zu sparen. Kompliment, die närrischen Sparbemühu­ngen waren erfolgreic­h, der Mann hat eine hohe närrische Auszeichnu­ng verdient.

Kompliment auch an Landrat Schmid, dass er Rückgrat zeigte, nicht bockte und in närrischer Manier auf das Froschkutt­elnessen verzichtet hat. Seiner Figur wird es guttun. Und dem schuldenfr­eien Landkreis Biberach, mit der landesweit niedrigste­n Arbeitslos­enquote und der niedrigste­n Kreisumlag­e, kann es – närrisch betrachtet – sonst wo vorbeigehe­n, ob ihr oberster Repräsenta­nt Froschkutt­eln mag oder nicht. Gerne zitiere ich die Weisheit unseres Ministerpr­äsidenten: „Fasnet ist auch nur deshalb schön, weil sie nicht das ganze Jahr dauert.“In Riedlingen, einer Hochburg der „wahren“Narretei, ist das ja sicher auch bekannt.

Eugen Schlachter,

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