Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Drei Bomben auf einen Streich
An der B 10 in Neu-Ulm entschärft ein Sprengkommando Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg
NEU-ULM (mru) - Auf der Baustelle an der B 10 in Neu-Ulm sind am Sonntag drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft worden. Die Bundesstraße war zwischen der Kreuzung Otto-Hahn-Straße/Otto-Renner-Straße und der Anschlussstelle Burlafingen von 10 bis 10.55 Uhr gesperrt. Auch mehrere angrenzende Feldwege waren betroffen.
Wie berichtet, wird die B 10 zwischen dem östlichen Stadtrand und der Autobahnanschlussstelle Nersingen vierspurig ausgebaut. Deshalb werteten Experten Luftaufnahmen in diesem Bereich aus, um mögliche Blindgänger zu finden und unschädlich zu machen. Bei den Sondierungsarbeiten fanden sie elf Verdachtspunkte, die am Sonntagmorgen ab 7.30 Uhr geöffnet wurden. Acht stellten sich als harmlos heraus. An drei Stellen jedoch entdeckten die Fachleute des Sprengkommandos München mit TNT gefüllte Blindgänger im Boden.
„Es handelt sich hier um amerikanische Splitterbomben“, erläuterte Sprengmeister Roger Flakowski, der mit seinem Kollegen Torsten Thienert innerhalb von 50 Minuten die gefährlichen Kampfmittel entschärfte. „Sie sind jeweils etwa 110 Kilogramm schwer und waren mit zwei mechanischen Zündern versehen.“Die Bomben lagen in einer Tiefe von nur 50 bis 70 Zentimetern. Insofern war es Glück, dass nie etwas passiert ist, wenn man bedenkt, dass der Baustellenbereich jahrzehntelang landwirtschaftlich genutzt wurde. Wie Thomas Nägele, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung der Stadt Neu-Ulm, erläuterte, wurde ein Sicherheitsradius von 350 Metern gezogen.
Die Entschärfung wurde auf Sonntag gelegt, weil an diesem Tag im Gewerbegebiet weniger Betrieb und deutlich weniger Verkehr herrscht als unter der Woche. So waren auch keine Evakuierungen notwendig. Polizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr waren vor Ort, insgesamt waren 65 Einsatzkräfte beteiligt.