Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Landrat ordert per Eilentscheid Schutzausrüstung
BIBERACH (ry) - Landrat Heiko Schmid hat am 17. März alle Betriebe und Unternehmen im Landkreis Biberach, die über Schutzmasken und -overalls verfügen, aufgerufen, diese zum Wohl der Allgemeinheit für Hausärzte und Pflegepersonal abzugeben. In vielen Arztpraxen im Kreis werde die Schutzkleidung knapp, die für Untersuchungen bei CoronaVerdachtsfällen benötigt werde, schrieb Schmid. Derzeit sei es aber kaum mehr möglich, über den klassischen Handel Nachschub zu beziehen.
Nach dem Aufruf sind beim Landratsamt bisher 1200 Schutzmasken und 5000 Schutzanzüge abgegeben worden, teilte Bernd Schwarzendorfer, Pressesprecher des Landratsamts, am Dienstag auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Das Gesundheitsamt will für die Verteilung Sorge tragen.
Vom Land Baden-Württemberg hat der Landkreis am vergangenen Freitag 2500 FFP-2-Masken und 5000 Handschuhe geliefert bekommen, „die wir nach individueller Rücksprache bedarfsorientiert an die Hausärzte und Pflegeeinrichtungen verteilen“, berichtete Schwarzendorfer weiter. „Ein Teil der Lieferung ging entsprechend der Landesvorgaben auch an die Klinik.“2500 Masken seien in der aktuellen Situation natürlich nicht allzu viel. Das Landratsamt erwarte jedoch weitere Lieferungen vom Land.
Heiko Schmid hat per Eilentscheid – mithin ohne Konsultation des Kreistags – entschieden, dass der Landkreis 50 000 FFP-2-Schutzmasken und 10 000 Schutzanzüge kauft. Der Auftrag mit einem Volumen von mehr als 400 000 Euro sei am vergangenen Freitag erteilt worden, so Bernd Schwarzendorfer. Dem Landrat sei es wichtig, dass der Landkreis selbst eine aktive Rolle bei der Beschaffung von Schutzausrüstung einnimmt.
Eine erste Teillieferung wird für Mitte/Ende April erwartet. „Im Moment kümmert sich das Amt für Brand- und Katastrophenschutz sehr intensiv, weitere Schutzausrüstung zu beschaffen und zu kaufen“, so Bernd Schwarzendorfer.