Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Blut spenden in Zeiten von Corona
DRK-Blutspendedienst richtet Hotspots ein – Spender müssen sich online anmelden
GBIBERACH - Der DRK-Blutspendedienst lädt eigentlich monatlich zur Blutspende in Biberach, Laupheim und Schemmerhofen ein, in anderen Gemeinden mehrmals jährlich. In Zeiten der Corona-Pandemie ist alles anders. Dabei werden Blutkonserven genauso dringend benötigt wie immer. Nun sollen sogenannte Hotspots Blutspenden unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften und Vorgaben für Menschenansammlungen ermöglichen. Noch steht kein Termin für den Landkreis Biberach fest.
„Wir agieren von Woche zu Woche“– die Corona-Pandemie hat auch für Alfred Kneer vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen alles geändert. Blutspenden werden künftig an sogenannten Hotspots genommen. Hotspots sind Orte, die es erlauben, die Vorgaben des RobertKoch-Instituts umzusetzen, um Infektionen zu vermeiden. Die wichtigste Änderung: Künftig müssen Spendenwillige auf einer Onlineplattform einen Termin vereinbaren und zu diesem Zeitpunkt am Hotspot erscheinen. Das ist zwar schon länger möglich, wurde aber nicht forciert, weil die treuesten Blutspender in einem Alter sind, in dem die Nutzung des Internets noch nicht selbstverständlich ist, berichtet Kneer. „Aber jetzt müssen wir diesen Weg einführen.“Er bittet die Betreffenden, sich von Bekannten oder den eigenen Kindern bei der Onlineterminvereinbarung helfen zu lassen. Um Menschenansammlungen zu umgehen, werden die Blutspenden künftig nicht mehr kompakt von mehreren Teams parallel abgenommen, sondern einzelne Teams bleiben über mehrere Tage. „Früher haben sich in Riedlingen drei Teams um 300 Blutspender an einem Tag gekümmert – künftig wird ein Team an drei Tagen vor Ort sein“, nennt Kneer ein Beispiel.
Wie sieht ein Hotspot konkret aus? Im Eingangsbereich wird die Körpertemperatur gemessen. Liegt sie über 37,5 Grad Celsius, erhält der Betreffende keinen Zutritt. Anmeldung und Untersuchung geschehen in Einzelgesprächen, statt eines Imbisses erhalten die Spender eine Kleinigkeit auf die Hand und verlassen das Blutspendelokal so schnell wie möglich. „Wir müssen gewährleisten, dass es einen Rundlauf gibt“, sagt Kneer. Die Hotspots sollen über getrennte Ein- und Ausgänge verfügen, Blutspender sollen sich auf Wegen und Fluren nicht begegnen.
Im Rot-Kreuz-Zentrum in Biberach belegt aktuell das Krisenmanagement die Räumlichkeiten, die der Blutspendedienst für gewöhnlich nutzt. Kneer hofft, dass er in Biberach eine der aktuell geschlossenen Hallen oder eine Schule als Hotspot nutzen kann. Auch die DRK-Heime in Laupheim und Schemmerhofen seien als Hotspots eher nicht geeignet. Wie gesagt: „Wir agieren von Woche zu Woche.“
Sobald Hotspots im Landkreis Biberach eingerichtet sind und Termine feststehen, informiert die „Schwäbische Zeitung“darüber und nennt die notwendigen Zugangsdaten zum Anmeldeportal.