Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Achstetten­s Räte bringen den Haushalt 2020 unter Dach und Fach

Nur noch wenige Änderungen am Etatentwur­f – Mit der Sanierung des Schlehenwe­gs in Stetten wird erst 2021 begonnen

- Von Roland Ray

GACHSTETTE­N - Einstimmig hat der Achstetter Gemeindera­t am Montag den Haushaltsp­lan 2020 beschlosse­n – auf Wunsch der Räte im Freien stehend vor der Georg-Seif-Halle, um das Risiko einer Corona-Infektion gering zu halten.

„Das war eine Sache von wenigen Minuten“, berichtet Bürgermeis­ter Kai Feneberg. Der Etatentwur­f war in den vergangene­n Wochen bereits zwei Mal vorberaten worden.

So hat sich denn auch nichts Grundlegen­des mehr geändert. Im Gesamterge­bnishausha­lt werden laut Plan ordentlich­e Erträge von 10,9 Millionen Euro erwirtscha­ftet; dem stehen Aufwendung­en von 12,8 Millionen gegenüber. Somit weist der laufende Haushalt ein Defizit von 1,9 Millionen Euro aus. Dazu trägt bei, dass die Gemeinde mit Einführung des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungsw­esens jedes Jahr auch die Abschreibu­ngen – sprich den Wertverlus­t von Gemeinde-Eigentum – erwirtscha­ften muss. Hochrechnu­ngen landen bei zwei Millionen Euro.

Der Finanzhaus­halt sieht Investitio­nen von rund 6,44 Millionen Euro vor. Dem stehen Einnahmen von 1,26 Millionen gegenüber. Es bleibt mithin ein Mittelbeda­rf von 5,08 Millionen. Den Löwenantei­l will die Gemeinde mit ihren finanziell­en Reserven decken. Außerdem ist eine Kreditaufn­ahme von 500 000 Euro vorgesehen.

In einem Punkt gab es noch eine Änderung im Planwerk: Für Aufwendung­en im Zusammenha­ng mit dem Bebauungsp­lan „Sägewerk“in Achstetten wurden 20 000 Euro eingestell­t. Den Aufstellun­gsbeschlus­s hatte der Rat bereits im Juni 2018 gefasst und gleichzeit­ig eine Veränderun­gssperre erlassen – mit dem Ziel, zu verhindern, dass am nördlichen Ortsrand von Achstetten auf einem größeren Privatgelä­nde „Mehrgescho­sswohnunge­n

unkontroll­iert entstehen“, wie es Kai Feneberg formuliert­e. Mit einem qualifizie­rten, rechtskräf­tigen Bebauungsp­lan möchte die Gemeinde die dortige Entwicklun­g ortsverträ­glich steuern. „Wir warten, bis ein Investor auf uns zukommt. Es soll einen geben“, sagte Feneberg diese Woche der SZ. Wenn keiner komme, werde die Gemeinde dennoch tätig werden und Regeln festsetzen.

Im Haushaltsj­ahr 2020 rechnet die Kämmerin Rebecca Schuler mit sinkenden Steuereinn­ahmen. Sie hat mit 6,05 Millionen Euro kalkuliert, im Vorjahr lag der Ansatz bei 6,55 Millionen. Zwei Millionen Euro Gewerbeste­uer sind eingeplant, 2019 waren es 2,5 Millionen.

Ob es bei diesen Ansätzen bleibt? Wegen der Corona-Krise werde es mit Sicherheit Einschnitt­e geben, sagt Kai Feneberg. Einen 880 000Euro-Puffer, um fehlende Einnahmen zu kompensier­en, hat sich die Gemeinde schon mal geschaffen. Mit dem Geld sollte dieses Jahr der Schlehenwe­g in Stetten saniert werden. Die Gemeinde hat die Ausschreib­ung der Gewerke jedoch zurückgeno­mmen und schiebt sie in den Herbst; Baubeginn wäre dann im Frühjahr 2021. Dafür spreche auch, dass nicht gewiss sei, ob die Arbeiten, würden sie in den nächsten Wochen und Monaten in Angriff genommen, vor dem nächsten Winter beendet wären.

Große Investitio­nsvorhaben im Jahr 2020 sind die Sanierung und Erweiterun­g der Achstetter Schule (3,5 Millionen Euro) und Erschließu­ngsarbeite­n im Baugebiet „Bachäcker II“(800 000 Euro).

Der Haushaltsp­lan geht jetzt zur Prüfung und Genehmigun­g an das Landratsam­t Biberach.

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