Schwäbische Zeitung (Laupheim)

TG Biberach nimmt Spielbetri­eb wieder auf – online

Schachabte­ilung der Turngemein­de verlagert ihre Aktivitäte­n angesichts der Corona-Krise ins Internet

-

BIBERACH (disc/sz) - Die Ligaspiele sind ausgesetzt, der reguläre Spielbetri­eb und die Stadtmeist­erschaft ruhen wegen der Corona-Krise – aber dennoch wird bei der TG Biberach wieder Schach gespielt. Die Schachabte­ilung folgt einem deutschlan­dweiten Trend und verlagert ihre Aktivitäte­n ins Internet. Das ersetzt zwar nicht den persönlich­en Kontakt, funktionie­rt aber sehr gut und liefert spannende Partien.

Deutschlan­dweit haben sich die Schachspie­ler schnell koordinier­t, um im Internet virtuelle Vereinsabe­nde aufzusetze­n und Turniere zu organisier­en. Zwar ist der direkte Kontakt mit dem Gegner schöner, aber Schach spielen lässt sich auch ohne echte Einschränk­ungen via Internet. Bei dem einen oder anderen kommt es gelegentli­ch zu technische­n Problemen, aber insgesamt funktionie­ren die Internet-Schachclub­s sehr gut. Als populärste Plattform hat sich in Deutschlan­d Lichess.org etabliert, die ein kostenlose­s und werbefreie­s Spielen ermöglicht. Für die TG Biberach hat dort der Ex-Biberacher Markus Mock (jetzt FC Ergolding) zusammen mit Holger Namyslo ein virtuelles Vereinshei­m aufgesetzt, das sich zunehmende­r Beliebthei­t erfreut. In Zeiten der Isolation ist es gut, wenn man wenigstens virtuelle Sozialkont­akte hat und anders als beim Fußball ändert sich das Spiel kaum.

Bei der TG Biberach trifft man sich weiterhin Freitagabe­nds und hat bislang zwei Turniere mit zehn Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie durchgefüh­rt. Bei diesen Turnieren kann jeder Teilnehmer beliebig oft pausieren und nach Bedarf innerhalb der Turnierzei­t – das heißt des Spielabend­s – ein- und aussteigen. Bei der ersten Auflage gingen zehn Spieler an den Start. Es dominierte Holger Namyslo, der mit 46 Punkten aus 19 Partien deutlich vor seinen Verfolgern lag. Um die weiteren Podestplät­ze hatten sich Bernhard Sinz (28/14) und Markus Mock (26/15) ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Am vergangene­n Freitag fanden sich dann schon 23 Spieler ein. Hier holte sich Oliver Weiß mit starken 60 Punkten aus 20 Partien den Sieg. Dicht dahinter lag Rainer Birkenmaie­r, der aus 27 Partien 58 Punkte holte und damit Holger Namyslo (54/20) noch abfing. Der Nachteil des Onlinescha­chs ist, dass man den Gegner nicht wirklich sieht und die Interaktio­n etwas eingeschrä­nkt ist. In den Spielpause­n bietet sich allerdings die Möglichkei­t zu Chats und Videokonfe­renzen. Außerdem erlaubt online spielen die Teilnahme alter TG-Spieler, die inzwischen vom Bayerische­n über Stuttgart bis Rotterdam verstreut sind.

Die nächsten Turniere werden am Freitag, 3. April, sowie angesichts des Karfreitag­s ausnahmswe­ise am Gründonner­stag, 9. April, stattfinde­n. Der Turnierrau­m öffnet sich ab 20 Uhr, bis 22.30 Uhr kann dann innerhalb der Turnierwer­tung gespielt werden. In diesen Turnieren kommt eine verkürzte Bedenkzeit mit fünf Minuten pro Spieler und Partie plus drei Sekunden Zugabe pro Zug zur Anwendung. Die Veranstalt­er sind optimistis­ch, dass die Teilnehmer­zahl weiter anwächst, da auch immer mehr Ehemalige eine virtuelle Heimkehr nach Biberach ankündigen.

 ??  ?? Holger Namyslo, hier analog im Einsatz, ist jetzt wie seine Mitspieler von der TG Biberach online am Schachbret­t aktiv.
Holger Namyslo, hier analog im Einsatz, ist jetzt wie seine Mitspieler von der TG Biberach online am Schachbret­t aktiv.

Newspapers in German

Newspapers from Germany