Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Corona steckt den Rahmen für Maischerze eng
Polizei kündigt verstärkte Kontrollen an und nimmt auch die Eltern in die Pflicht
LAUPHEIM (sz) - Das Polizeipräsidium Ulm appelliert an die Bevölkerung, in der Nacht zum 1. Mai Vernunft walten zu lassen – nicht zuletzt wegen der Corona-Gefahr.
Viele, namentlich Kinder und Jugendliche, machen sich auf in dieser Nacht, ihren Mitmenschen Streiche zu spielen. Gegen wohlüberlegte und originelle Maischerze sei auch nichts einzuwenden, sagt die Polizei, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt. „Angesichts der Corona-Krise ist der Rahmen in diesem Jahr aber noch enger gesteckt.“
Das Polizeipräsidium Ulm kündigt an: Wie jedes Jahr werden Beamte verstärkt unterwegs sein. Neben Jugendschutzund Verkehrskontrollen wollen sie dabei auch die Einhaltung der „Corona-Regeln“im Auge behalten. Konkret heißt das: Eine Gruppe von Kindern, die nicht im selben Haushalt leben, darf auch in der Mainacht nicht um die Häuser ziehen. „Abgesehen davon, dass laut der geltenden Corona-Verordnung auch immer nur zwei Personen (außer Familien) im öffentlichen Raum unterwegs sein dürfen, kann in solchen Gruppen der vorgeschriebene Abstand kaum eingehalten werden“, so die Polizei. Sie appelliert deshalb an die Eltern und Erziehungsberechtigten:
„Besprechen Sie mit Ihren Kindern, was erlaubt ist und was nicht. Zeigen Sie die Folgen falschen Verhaltens auf und sensibilisieren Sie vor allem im Hinblick auf die Beschränkungen und deren Sinn. Aber auch darauf, was gefährlich ist."
So könnten nach Einschätzung der Polizei manche gefährliche Situation und mancher Schaden verhindert werden, die 2019 zu verzeichnen waren, als Mülleimer angezündet wurden (Warthausen) oder Gullydeckel aus dem Boden gehoben und Verkehrszeichen abgebaut wurden (Kuchen, Kreis Göppingen). In Heiligkreuztal wurde ein Maibaum umgesägt. Er fiel auf ein Grundstück und richtete Schaden an. Zum Glück wurden keine Menschen getroffen. In Erbach spannten Jugendliche ein Gewebeband über die Straße. Ein Autofahrer fuhr dagegen, weil das Band im Dunkeln nicht zu erkennen war. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Die Polizei hofft, dass in der kommenden Mainacht Vernunft herrscht, keine Schäden zu beklagen sind und die eine oder andere gute Idee – im Rahmen des Erlaubten – zur Erheiterung aller beiträgt. Denn es sei durchaus erlaubt, andere zum Lachen zu bringen. Ein guter Spaß sei es aber nur, wenn alle lachen können.