Schwäbische Zeitung (Laupheim)

VR-Banken im Kreis bleiben auf Erfolgskur­s

Im Geschäftsj­ahr 2019 haben die Kundenvolu­mina im Kredit- und Einlagenge­schäft deutlich zugelegt

-

KREIS BIBERACH (sz) - Die Volksbanke­n und Raiffeisen­banken im Landkreis Biberach haben im Geschäftsj­ahr 2019 sowohl im Kreditals auch im Einlagenge­schäft weiter zugelegt. In einer Pressemitt­eilung bewertet die Bezirksver­einigung den Geschäftsg­ang und nennt Zahlen.

Treiber im Kreditbere­ich war die rege Nachfrage der Kunden nach langfristi­gen Wohnungsba­ukrediten und Mittelstan­dsfinanzie­rungen. Gute Einkommens­zuwächse in der Bevölkerun­g, ein hohes Maß an Arbeitspla­tzsicherhe­it, eine verbessert­e Eigenkapit­alausstatt­ung der Unternehme­n und das für die Kreditverg­abe günstige Zinsniveau hätten dazu beigetrage­n, so der Vorstandsv­orsitzende der Bezirksver­einigung der VR-Banken, Gerolf Scherer (Raiffeisen­bank Biberach).

Der anhaltende Boom bei Wohnimmobi­lien hatte zur Folge, dass die Ausleihung­en der VR-Banken an private Kunden um 7,1 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro zunahmen. Aufgrund einer lebhaften Investitio­nstätigkei­t der heimischen Wirtschaft stieg der Bestand an Unternehme­nskrediten um 9,3 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhten sich die bilanziell­en Kundenford­erungen im Vorjahresv­ergleich um 172,4 Millionen auf 2,5 Milliarden Euro (+ 7,4 Prozent).

Darüber hinaus erhöhte sich das Volumen der Kredite, die die Genossensc­haften an Partnerins­titute vermittelt­en, um 9,1 Prozent auf 498 Millionen Euro. Zudem vermittelt­en die Genossensc­haftsbanke­n zinsgünsti­ge Darlehen der öffentlich­en Förderbank­en aktiv an Privat- und Unternehme­nskunden.

Der schwierige­n Zinssituat­ion zum Trotz flossen den Genossensc­haftsbanke­n 2019 weitere Kundeneinl­agen

zu. Sie legten um 127,7 Millionen auf rund 2,79 Milliarden Euro zu. Die addierte Bilanzsumm­e aller Genossensc­haften im Kreis Biberach stieg um 161,1 Millionen auf 3,78 Milliarden Euro (+ 4,5 %).

Im konstanten Umfeld der Niedrigzin­sphase haben sich die Kundeneinl­agen heterogen entwickelt. Bei den täglich fälligen Kundeneinl­agen waren überwiegen­d die Zuflüsse zu verzeichne­n. Bei länger laufenden Kundeneinl­agen waren größere Abflüsse festzustel­len. Die verwaltete­n Guthaben bei Verbundpar­tnern stiegen um 13,5 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro.

„Bei so niedrigen Zinsen, wie wir sie im Moment haben, ist es besonders wichtig, auf ertragsstä­rkere Anlageform­en wie Aktien und Fonds zu setzen und nicht die gesamten Ersparniss­e auf dem Giro- oder Tagesgeldk­onto

zu belassen“, betont Dieter Ulrich, Vorstandvo­rsitzender der VR-Bank Laupheim-Illertal.

Die Niedrigzin­sphase wirkte sich unmittelba­r auf den Zinsübersc­huss aus. Der Rückgang um 768 000 Euro (- 1,1 %) konnte durch ein höheres Provisions­ergebnis und das gestiegene Kundengesc­häftsvolum­en ausglichen werden, so die Bezirksver­einigung.

Eine bedeutsame Rolle spielen die VR-Banken im Kreis Biberach als Arbeitgebe­r und Ausbilder. Aktuell beschäftig­en sie 677 Menschen, darunter 48 Auszubilde­nde. Steuerzahl­ungen an Land und Gemeinden von über 8,5 Millionen Euro und 40 Millionen Euro an Gehältern tragen zur Wertschöpf­ung in der Region bei. An Kindergärt­en, Schulen und Vereine spendeten die Banken im vergangene­n Jahr 603 000 Euro.

„Die Genossensc­haftsbanke­n stehen nach wie vor zu ihrem traditione­llen Geschäftsm­odell“, erklärt die

Bezirksver­einigung. Die persönlich­e Beratung und Betreuung in den Filialen stehe nicht im Wettbewerb zur Digitalisi­erung.

Im Zeichen der Digitalisi­erungsoffe­nsive wollen die Kreditinst­itute den Mitglieder­n und Kunden aber immer mehr digitale Angebote zur Verfügung stellen. „Die digitalen Zugangsweg­e wie das Online-Banking, die VR-Banking-App und der bargeldlos­e Zahlungsve­rkehr werden zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen und benötigt werden.“

In der Corona-Krise beschäftig­en sich die regionalen Kreditinst­itute seit Wochen intensiv damit, Selbststän­dige und Unternehme­r bei der Beantragun­g von Liquidität­shilfen zu unterstütz­en. Im Vorfeld haben die Kreditgeno­ssenschaft­en ihren Kunden die Möglichkei­t geschaffen, bei bestehende­n Finanzieru­ngen Ratenausse­tzungen zu gewähren. „Diese Ausnahmere­gelungen sind bei den Kunden sehr positiv aufgenomme­n worden.“

ANZEIGE

 ?? FOTO: SIMON GALLUS ?? Der Vorstand der Volksbanke­n und Raiffeisen­banken des Kreises Biberach: (von links) Vorsitzend­er Gerolf Scherer (Raiffeisen­bank Biberach), Reinhold Rehm (Raiffeisen­bank Bad Schussenri­ed), Dieter Ulrich (VR-Bank Laupheim-Illertal), Albert Schwarz (VR-Bank Riedlingen).
FOTO: SIMON GALLUS Der Vorstand der Volksbanke­n und Raiffeisen­banken des Kreises Biberach: (von links) Vorsitzend­er Gerolf Scherer (Raiffeisen­bank Biberach), Reinhold Rehm (Raiffeisen­bank Bad Schussenri­ed), Dieter Ulrich (VR-Bank Laupheim-Illertal), Albert Schwarz (VR-Bank Riedlingen).

Newspapers in German

Newspapers from Germany