Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gefällte Weiden und Eschen waren brüchig
Die Stadt hat am Surfsee alte Bäume entfernen lassen – das sorgte bei Laupheimer Bürgern für Spekulationen
LAUPHEIM (bbr) - Bereits im Februar hat die Stadt Laupheim am Surfsee im Freizeitbereich „Rißtal“bei Laupheim einige Bäume fällen lassen. Mit Beginn der warmen Jahreszeit sind an dem Gewässer vermehrt Menschen unterwegs – und fragen sich, warum die teils kapitalen hölzernen Riesen weichen mussten. In den sozialen Netzwerken wird nunmehr über die möglichen Ursachen spekuliert. Vermutet wurden unter anderem der Befall mit dem Eichenprozessionsspinner, dem Borkenkäfer, das Eschensterben oder Sturmschäden. Hauptgrund für das Fällen der stattlichen Bäume war aber der brüchige Zustand der Gewächse und die Sicherheit der Badegäste und der Besucher des Sees.
„Der Grund für die Entfernung der besagten Bäume liegt in der Verkehrssicherungspflicht“, teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage der SZ mit. Weiden würden im Vergleich zu anderen Baumarten, wie etwa Eichen, keine hohe Lebensdauer erreichen und seien im Alter sehr bruchgefährdet. „Die Weiden am Surfsee hatten ein natürliches hohes Alter erreicht, in dem sie für Sturmschäden anfällig werden“, heißt es weiter. Ein beauftragter externer Gutachter habe der Stadt mitgeteilt, die alten Weiden seien mittlerweile in einem kritischen Zustand. Daraufhin entschied die Stadt, die Weiden fällen zu lassen.
Bei den Eschen sei nicht das Alter der ausschlaggebende Grund gewesen, sondern der Pilzbefall des „falschen Stengelbecherchen“, das sogenannte Eschentriebsterben. „Die Eschen waren zwar um einiges jünger als die Weiden, waren jedoch am Eschentriebsterben erkrankt“, teilt die Stadtverwaltung mit. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der sowohl die Krone als auch die Wurzeln der
Bäume zerstört. Den Befall erkennt man daran, dass sich nicht nur die Krone zurückbildet, sondern auch die Wurzeln tun das. Die Rinde weist bräunliche Wucherungen auf. Eine von diesem Pilz befallene Esche kann nicht behandelt werden, gegen die Krankheit gibt es kein Gegenmittel.
„Das Tückische an dieser Krankheit ist, dass der Zersetzungsprozess zeitgleich in den Wurzeln wütet, wobei man die Schäden an den Wurzeln nicht von außen feststellen kann“, schreibt die Stadtverwaltung. „Es kann sein, dass eine Esche von außen solide und fest wirkt, aber bereits an den Wurzeln stark beschädigt ist.“Somit könnte ein kräftiger Wind ausreichen, um den Baum zu Fall zu bringen. Um die Besucher und Badegäste am Surfsee nicht zu gefährden, wurden deshalb die erkrankten Eschen entfernt.