Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Rampelt greift wieder ein
Fußball, Bezirksliga Donau: Mit Co-Trainer Tom Breymaier übernimmt Udo Rampelt die TSG Ehingen
GEHINGEN - Der Donau-Fußball-Bezirksligist TSG Ehingen setzt zur kommenden Saison auf einen im Verein bestens bekannten Trainer: Udo Rampelt übernimmt die erste Mannschaft und wird damit Nachfolger von Volkmar Hackbarth, der aus beruflichen Gründen aufhört. Rampelt zur Seite stehen wird Tom Breymaier, der bisher die Verbandsstaffel-B-Junioren der TSG trainiert. Rampelt war bis 2017 schon einmal knapp zwei Jahre für die Ehinger „Erste“verantwortlich und hatte zum Abschied den Aufstieg in die Landesliga gefeiert. Seit dem Abstieg ein Jahr später versucht sich der Verein an der Rückkehr in die Landesliga – genau das wollen Rampelt und Breymaier erreichen.
Udo Rampelt erinnert sich gut an den Sprung in die Landesliga vor drei Jahren, der nach knapp verpasster Bezirksliga-Meisterschaft in drei aufreibenden Aufstiegs- und Relegationsspielen verwirklicht wurde. Den Verein noch einmal nach oben zu führen – wenn auch auf dem für die Nerven schonenderen direkten Weg statt über die Relegation – reizt den 60-Jährigen, deshalb steigt er wieder ein. „Heute wie damals gilt: Die TSG muss in die Landesliga“, sagt Rampelt, dem der Verein nach eigenen Worten sehr am Herzen liegt. Was nicht verwundert, wenn man auf seine Vergangenheit blickt: Rampelt, einst schon Jugendspieler bei der TSG, hat nicht nur die erste Mannschaft schon mal trainiert, sondern war auch erfolgreicher Jugendtrainer in Ehingen. Aus dieser Zeit kennt er etliche Spieler der aktuellen Bezirksliga-Mannschaft.
Nicht neu bei der TSG Ehingen ist auch Tom Breymaier, der Co-Trainer von Rampelt wird. Der 27-jährige Breymaier trainiert seit einem Jahr die Verbandsstaffel-BJunioren der TSG, war zuvor ein Jahr für die Landesstaffel-C-Junioren des TSV NeuUlm verantwortlich. „Seit ich selbst Fußball spiele, ist mein persönliches Ziel die Landesliga, in der auch schon mein Vater mit Rottenacker gespielt hat.“Als Spieler wird Breymaier, der nach zwei schweren Knieverletzungen aufhörte, das nicht mehr erreichen, als Trainer bietet sich ihm nun die Chance. „Richtiger Ort, richtige Zeit und eine richtig gute Mannschaft“, so Breymaier über seinen Einstieg beim Bezirksligisten Ehingen als AktivenTrainer.
Rampelt und Breymaier kommen beide aus Rottenacker, kennen sich seit Langem. Tom Breymaier spielte einst bei der TSG Rottenacker unter den Trainern Udo Rampelt und Timm Walter, und 2019/20, seit Breymaier die Ehinger VerbandsstaffelJunioren trainiert, unterstützt ihn Rampelt, indem er die TSG-Gegner beobachtete und analysierte. „Tom hat Ambitionen und einen sehr guten Fußballverstand“, sagt Udo Rampelt, der sich für seine Rückkehr als TSGTrainer
die Teamlösung mit Breymaier gewünscht hat. „Ohne Co-Trainer hätte ich es nicht gemacht“, so Rampelt. Mit dem Jüngeren an seiner Seite, der auch die in den nächsten Jahren in der TSG-Jugend heranreifenden Talente im Blick hat, sei es „das beste Paket“, sagt Udo Rampelt.
TSG-Abteilungsleiter Michael Schleicher und der Sportliche Leiter Marco Wasner sprechen von der „absoluten Wunschlösung“. Beide, Rampelt und Breymaier, „kennen den Verein, kennen die Strukturen“, sagen die Verantwortlichen. „Sie brauchen keine Eingewöhnungszeit.“Schleicher betont zudem, dass Rampelt „den Großteil der Mannschaft kennt und beliebt ist bei den Spielern“. Schleicher und Wasner schätzen auch den Umgang des 60Jährigen mit den Spielern. „Udo ist einer, der Kameradschaft einfordert und unterschiedliche Charaktere zusammenschweißen kann“, so Marco Wasner.
Diese Eigenschaft war auch mit ausschlaggebend für die Erfolge, die Udo Rampelt in der Vergangenheit als TSG-Trainer hatte – ob in der Jugend oder vor wenigen Jahren mit der „Ersten“. Von Rampelts Fähigkeiten und Erfahrungen soll der deutlich jüngere Tom Breymaier profitieren, der nach erfolgreicher Zeit als Jugendtrainer in Ehingen und Neu-Ulm nun zu den Aktiven wechselt. Michael Schleicher sieht den 27-Jährigen, der die Trainer-CLizenz besitzt und die B-Lizenz anpeilt, als Brücke zur jüngeren Generation, deren Anteil neben den vielen erfahrenen Spielern zuletzt schon größer geworden ist und perspektivisch durch weitere Talente, die derzeit im A- oder B-JuniorenAlter sind, weiter anwachsen wird. Was die Zukunft angeht, ist für Schleicher und Wasner vorstellbar, dass Breymaier in einigen Jahren, wenn sich Rampelt dann zurückzieht, Cheftrainer wird.
Von Vereinsseite wünscht man sich – nach einer Saison mit zwei Trainern (Joachim Oliveira, Volkmar Hackbarth), die jeweils nur einige Monate da waren – mehr Kontinuität. „Wir hoffen, dass es eine langfristige Lösung ist“, sagt Michael Schleicher. Und eine Lösung, die den Verein so schnell wie möglich in die Landesliga führt. „Nächste Saison ist unser Ziel die Rückkehr in die Landesliga. Schritt zwei ist dann, uns in der Landesliga zu etablieren.“
Nichts anderes haben Udo Rampelt und Tom Breymaier im Sinn. „Wir wollen unsere ganze Energie reinstecken und die hohen Erwartungen des Vereins erfüllen“, sagt Rampelt. Dabei greifen er und Breymaier auf eine Mannschaft zurück, von der einige Spieler schon Landesliga-Erfahrung haben und die für 2020/21 noch erheblich verstärkt wird. Vom Verbandsligisten SSV Ehingen-Süd wechseln Michael Turkalj und Georgios Sarigiannidis zur TSG, vom TSV Rißtissen kommt Kai Engelhardt, der davor für den Bezirksligisten SG Altheim und für den SSV Ehingen-Süd in der Landes- und Verbandsliga gespielt hatte. Mit der Verpflichtung des Defensivspielers Engelhardt werde die Konkurrenz im Team weiter vergrößert, sagt Marco Wasner, der weitere Zugänge nicht ausschließt.