Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Von der „Olga“bis Die Bar: Kneipen-Sommer startet
Sie sind bekannt für ihre kreativen Cocktails und Gedränge vor der Theke – Ulmer Bars dürfen wieder öffnen
ULM (rau) - Passend zum Start in den Sommer dürfen Bars und Kneipen wieder aufsperren, müssen aber einige Corona-Vorgaben beachten. Bislang schauten sie in die Röhre, wenn sie nicht als Speiselokale angemeldet waren. Auch in Ulm wollen sie jetzt wieder Cocktails, Wein und Co. ausschenken. Die Erleichterung bei den Gastwirten ist groß – und bei den Kunden wohl nicht minder.
Seit März herrschte in der KultKneipe in der Olgastraße durchgehender Zapfenstreich. Wegen der Corona-Krise durfte kein Bier über die Theke gehen. Olga-Chefin Monika Fauss gibt sich deshalb jetzt dementsprechend froh, dass auch sie ihre Bar wieder öffnen darf. Direkt an diesem Dienstag habe sie bei der Stadt einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“.
Als ersten Öffnungstag nennt sie den kommenden Freitag, aller Voraussicht nach. Aber nicht nur in den Innenräumen der „Olga“sollen die Gäste wieder auf ihre Kosten kommen, sondern auch draußen. In einem kleinen Hof will Fauss auch im Außenbereich ausschenken.
Nicht ganz so viel Platz im Außenbereich hat die für ihre leckeren Longdrinks geschätzte Bar
in der Ulmer Zeitblomstraße zur Verfügung. Chef Hariolf Sproll setzt bei der angepeilten Eröffnung am kommenden Wochenende deshalb vor allem auf eine Bewirtung in den Räumen der Bar. Was allerdings bedeutet, dass wegen dem weiter geltenden Infektionsschutz weniger Gäste als sonst gestattet sind.
In Baden-Württemberg dürfen Kneipen und Bars nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs bereits seit Samstag Gäste im Freien bewirten. Die Öffnung der Innenbereiche in Kneipen und Bars folgte dann ab diesem Dienstag.
Olga Bar Rosebottel
Keine Sekunde länger als nötig will der Betreiber von warten. Deshalb werde die über Ulm hinaus bekannte Cocktail-Bar in der Karpfengasse schon an diesem Dienstagabend wieder öffnen. „Gegen 18 Uhr“, kündigte Betreiber Sanjit Singh am Dienstag an. Er schränkte aber ein: Bewirtet würden Gäste, die sich auch weiterhin an Abstandsregeln halten und auch beim Ordern eines Whiskey Sour oder eines Aperol Spritz ihre Kontaktdaten abgeben
Die Bar
müssen, zunächst nur im Freien, obwohl er auch drinnen wieder ausschenken dürfte. Dazu hat er eine kleines Behelfstheke aus Blechfässern am Eingangsbereich aufgebaut. Darüber baumelt eine an der Decke befestigte Plexiglasscheibe. Eine Öffnung der großen Theke im Innern würde sich wegen der noch immer zu beachtenden Schutzmaßnahmen und der Abstandsregelungen aber nicht lohnen. Weil Die Bar keine größeren Speisen im Angebot hatte, waren auch ihre Pforten seit Mitte März geschlossen. Die letzte Nachricht an Kunden bei Instagram datiert vom 12. März. Sanjit Singh ist froh, dass es jetzt wieder losgehen kann.
Ähnlich fühlt Mauricio Reccia, der Chef der ebenfalls von ihren Kunden wegen ihrer Cocktails hochgelobten in der Neue Straße. Anders als seine Mitstreiter hatte Reccia seine Lokalität allerdings schon früher wieder geöffnet – weil er auch Pizza im Angebot
Blaupause
hatte. Für Speiselokale galten nicht ganz so strikte Vorgaben, sie durften eher wieder öffnen. Doch auch die Blaupause wird im Innern zunächst für Gäste geschlossen bleiben, nur im Außenbereich werde bewirtet. Die Öffnung der Theke im Innern lohne sich wegen der Vorgaben zum Infektionsschutz auch bei ihm nicht, so Reccia. Unter der Woche darf er draußen bis 23 Uhr bewirten, am Wochenende bis Mitternacht.