Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Diskussion über 5G in Ulm verschoben
Im Moment könnten wegen Abstandsregeln kaum Interessenten kommen
ULM (mase) - Freie Wähler und CDU/ UfA-Fraktion im Ulmer Gemeinderat fordern einen runden Tisch zum Thema 5G. Der neue Mobilfunkstandard gilt als Zukunftstechnologie, Kritiker wie der Neu-Ulmer Arzt Thomas Thraen fürchten gesundheitliche Risiken.
Anstelle eines runden Tischs wollte Baubürgermeister Tim von Winning eigentlich einen Fachmann oder eine Fachfrau in den Umweltausschuss einladen. Doch wegen der Vorsichtsmaßnahmen und Vorschriften im Kampf gegen das Coronavirus hat von Winning entschieden, das Thema auf den Herbst zu verschieben. Der Baubürgermeister erwartet wegen des kontroversen Themas viele Zuhörer. Doch derzeit sind die Besucherplätze im großen Sitzungssaal in großem Abstand zueinander aufgestellt. Die Stühle, glaubt von Winning, würden für die vermutlich große Anzahl von Interessenten nicht genügen.
Anja Hirschel, die der Piratenpartei angehört und Teil der SPD-Fraktion im Gemeinderat ist, nahm schon in der jüngsten Ausschusssitzung Stellung zum Streitthema. Viele Ängste und Sorgen seien wissenschaftlich nicht fundiert. Das bemerke sie in vielen Zuschriften, die sie erhalte. Manches, was Kritiker von 5G fürchten oder anprangern, sei beim aktuellen Mobilfunkstandard nicht oder kaum anders. Dass Mobilfunkmasten in Ulm zukünftig 5G nutzen dürfen, kann die Stadt nur beeinflussen, wenn diese Masten auf städtischem Grund stehen. Eine Diskussion halte er dennoch für wichtig, sagte Tim von Winning. Kontroverse Themen müsse man beleuchten.