Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Arbeitslosenquote im Südwesten deutlich höher als im Vorjahr
STUTTGART/NÜRNBERG (lby/lsw) - Die Zahl der Arbeitslosen in BadenWürttemberg ist zum Jahresende noch einmal leicht gesunken. 264 521 Menschen waren im Dezember im Südwesten ohne Job, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Das waren 2367 weniger als im November. An der Quote änderte das nichts. Sie blieb bei 4,2 Prozent und lag damit weiterhin deutlich höher als vor einem Jahr. Im Dezember 2019 hatte sie bei 3,2 Prozent gelegen. Damals waren 200 855 Baden-Württemberger ohne Arbeit, nun ist die Zahl also um fast ein Drittel höher. In Bayern ist die Zahl der Arbeitslosen am Endes des Jahres saisonbedingt gestiegen. Im Dezember waren 275 067 Menschen ohne Job gemeldet und damit 4385 mehr als im November, wie die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Dienstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 3,6 Prozent auf Vormonatsniveau.
Landmaschinenhersteller Claas trauert um Senior-Chef
HARSEWINKEL (dpa) - Helmut Claas (Foto: Claas) ist tot. Der Mehrheitsgesellschafter und langjährige Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers Claas mit Sitz in Harsewinkel in Ostwestfalen ist am Dienstag mit 94 Jahren gestorben, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Helmut Claas ist der Sohn des Firmengründers August Claas. Der hatte 1921 ein Patent auf eine Maschine angemeldet, um Stroh zu binden. Das war die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns, den Helmuts Vater zusammen mit den Brüdern Franz, Theo und Bernhard aufbaute. Im Geschäftsjahr 2019/2020 machte Claas mit knapp 11 400 Mitarbeitern rund vier Milliarden Euro Umsatz mit dem Verkauf von Mähdreschern, Traktoren und Erntemaschinen.
Handel fordert Fahrplan zur Wiedereröffnung der Läden
BERLIN (dpa) - Der Einzelhandel hat die Politik nach der Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar zu einem Fahrplan zur Wiedereröffnung der Geschäfte aufgefordert. „Die geschlossenen Handelsunternehmen brauchen jetzt klare Aussagen, unter welchen Bedingungen sie wann ihren Betrieb wieder aufnehmen können“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands HDE, Stefan Genth.
Google-Beschäftigte gründen Gewerkschaft
MOUNTAIN VIEW (dpa) - Mitarbeiter des US-Internetriesen Google und dessen Mutterkonzerns Alphabet haben sich erstmals in einer Gewerkschaft zusammengeschlossen. Die Alphabet Workers Union vertrete über 200 Beschäftigte in den USA, teilte die Organisation mit. Das Bündnis will sich für faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen einsetzen. Die Mitglieder fordern zudem, dass sich der Konzern strukturell verändert. Google ist aufgrund von Vorwürfen wegen Rassismus und Machtmissbrauch durch Führungskräfte schon länger mit internen Protesten konfrontiert.
Schweizer Einkaufstouristen lassen weniger Geld liegen
ZÜRICH (dpa) - Die Schweizer sind für grenznahe Läden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – im Corona-Jahr 2020 ist das Geschäft mit den finanzstarken Eidgenossen aber deutlich zurückgegangen. Die Bank Credit Suisse schätzt, dass Schweizer Kunden im vergangenen Jahr 25 Prozent weniger Geld in den Nachbarländern Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich ließen, wie sie am Mittwoch berichtete. Das liege vor allem daran, dass die Grenzen von Mitte März bis Anfang Juni geschlossen waren. In Deutschland dürfte das umgerechnet rund 880 Millionen Euro weniger Einnahmen bedeutet haben. Nach der Analyse von Transaktionen mit Debitkarten und Hochrechnungen seien 2020 nur sechs Milliarden Franken (5,55 Mrd Euro) in den Einkaufstourismus geflossen, nach acht Milliarden Franken im Jahr davor, heißt es in der Studie. Davon hätten vor allem die Schweizer Lebensmittelhändler in den Regionen profitiert.
Staat kann in großem Stil bei Reisekonzern Tui einsteigen
HANNOVER (dpa) - Der deutsche Staat kann sich nun in größerem Umfang an dem Reisekonzern Tui beteiligen. Die Eigner des schwer von der Corona-Krise getroffenen Unternehmens stimmten am Dienstag mit großer Mehrheit einem Recht zum Umtausch von Vermögenseinlagen in Aktien zu. Damit ist der Weg für den Bund frei, mit bis zu 25 Prozent plus einem Anteilsschein bei Tui einzusteigen.
Inflation auf niedrigstem Stand seit 2016
WIESBADEN (dpa) - Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich 2020 deutlich verlangsamt. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch lag die Inflationsrate im Jahresschnitt bei 0,5 Prozent. Im Jahresschnitt 2019 waren es noch 1,4 Prozent. Eine Rate von 0,5 Prozent war zuletzt 2016 gemessen worden. Insbesondere stark gefallene Energiepreise und die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung dämpften die Entwicklung. Im Dezember lagen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.