Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Nicht ganz im Soll
Fußball, Landesliga: Der FV Biberach will bei einem Restart nochmal angreifen
BIBERACH - Mit sechs Punkten Rückstand auf das Spitzenduo der Fußball-Landesliga hat der FV Biberach die Erwartungen in den bisherigen Spielen der Saison 20/21 nicht ganz erfüllen können. Mindestens besser abschneiden als in der vergangenen Spielzeit, als der FV Vierter wurde, hatten die Verantwortlichen als Saisonziel ausgegeben.
„Wir sind nicht ganz im Soll, was die Punkte angeht, aber wir haben immer noch die Chance, ganz oben mitzuspielen“, sagt Michael Münch, der seit der vergangenen Hauptversammlung des Clubs verantwortlich ist für den sportlichen Bereich. Sechs Punkte sind Albstadt und Riedlingen weggezogen, das sei aber bei einer guten Serie noch aufzuholen. Allerdings ist natürlich auch Michael Münch bewusst, dass es überhaupt nicht sicher ist, ob diese Saison noch fortgesetzt werden kann.
Der Präsident des Württembergischen Fußballverbands hat sich in den jüngsten Äußerungen auch alle Optionen offen gelassen. „Das ist alles Spekulation, aber wir hoffen natürlich, dass der Ball noch einmal rollt in diesem Frühjahr“, sagt Michael Münch.
Wenn, dann ist für Münch die Beendigung der Vorrunde plus mindestens ein Spiel sowie die Relegation ein realistisches Szenario. „Was anderes kann ich mir aktuell beim besten Willen nicht vorstellen, die geplanten Play-offs und -downs wird und kann es wohl nicht geben.“Finanziell sei man trotz der Einnahmeverluste ganz gut durch die Pandemie gekommen. Die Sponsoren seien bei der Stange geblieben und vom Land habe man auch Corona-Hilfen bekommen. „Wir können uns nicht beklagen und sehnen den Wiederbeginn quasi herbei.“
Einen möglichen Restart der Liga sieht er für das Osterwochenende, denn nur dann wäre eine entsprechend ausreichende Vorbereitungszeit überhaupt gewährleistet. Drei bis vier Wochen sollten es schon sein, um auch der Verletzungsgefahr nach dann rund fünf Monaten Pause nicht Vorschub zu leisten. Dafür müsste es spätestens Anfang März wieder mit dem Trainingsbetrieb losgehen. Münch weiß, dass die Mannschaft von Spielertrainer Florian Treske sich individuell fit hält, aber die notwendigen gemeinsamen Trainingseinheiten fehlen und vermisst werden. „Das schlägt sich natürlich auch auf die Motivation der Spieler nieder, wenn sie ihre Kumpels nicht mehr treffen können. Aber das gilt ja für alle Vereine“, sagt Münch.
Veränderungen im Kader habe es im Winter nicht gegeben, die Mannschaft sei stark genug, nochmal anzugreifen. Dagegen seien die Planungen für die kommende Saison, die dann hoffentlich wieder unter einigermaßen „normalen“Bedingungen ablaufen kann, bereits in vollem Gange. Mit Andreas Wonschick kehrt der ehemalige Kapitän aus Ummendorf zurück, zudem wird auch Julius Grimm, der aus beruflichen Gründen in dieser Saison ausgesetzt hat, wieder zum Kader stoßen. „Außerdem haben wir vor, drei Spieler aus der A-Jugend in die erste Mannschaft zu integrieren“, sagt Münch. Wer das genau sein wird, will der Sportvorstand noch nicht sagen.
Abgänge nach dieser Saison sind aktuell keine bekannt, so Münch. Sicher ist auch, dass der Trainer in der kommenden Saison erneut Florian Treske heißen wird. „Wir haben uns auf ein weiteres Jahr geeinigt.“Dagegen wird Oktay Er seine Tätigkeit als Trainer der zweiten Mannschaft nach drei Jahren beenden, wird dem Verein aber in einer anderen Funktion weiter zur Verfügung stehen. „Darüber freuen wir uns sehr“, betont Michael Münch.