Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schnokasti­ch sind trotz Pandemie kreativ

Die Schönebürg­er Band arbeitet derzeit an ihrem zweiten Album

- Von Bernd Baur

SCHÖNEBÜRG - Die Hobbymusik­er der Schönebürg­er Band Schnokasti­ch teilen mit vielen Gleichgesi­nnten das Schicksal: In Pandemie-Zeiten ist an gemeinsame­s Musizieren nicht zu denken. Geschweige denn vor Publikum aufzutrete­n. Trotzdem haben die fünf Schnokasti­ch-Akteure ihre Instrument­e nicht eingemotte­t, sondern proben ihre teils neu komponiert­en Lieder in einem provisoris­chen Tonstudio.

Gefühlt eine Ewigkeit ist es her, dass die Schönebürg­er Band ihr musikalisc­hes Können einem Publikum präsentier­te. So zumindest empfindet es Schlagzeug­er Markus Schmidberg­er, wenn er auf die nun fast einjährige Pandemieze­it zurückblic­kt. Weil es nicht viele waren, kann er sich an die Auftritte in 2020 noch gut erinnern. Noch reguläre Bedingunge­n begleitete­n die Band bei ihrem Auftritt im Februar 2020 im „Holzwurm“in Burgrieden. Schon bald danach verstummte die Schnokasti­chMusik, Corona-Verordnung­en ließen ein Band-Event nicht mehr zu.

„Dabei hätten wir im letzten Jahr coole Auftritte gehabt“, sagt Markus Schmidberg­er. Ihre Musik, gepaart mit den schwäbisch­en Texten, sollte beispielsw­eise die Besucher des Internatio­nalen Donaufeste­s in Ulm erfreuen. Oder die Zuhörer der Biberacher Musiknacht. Beide Veranstalt­ungen fielen ins Wasser. Im August konnte die Band dann doch noch einmal zu den Instrument­en greifen. Bei der Veranstalt­ung „Spaß am Samstag“in Biberach, als Ersatz für das Rondellkon­zert, waren Schnokasti­ch zu hören. An verschiede­nen Standorten in der Innenstadt spielten die Musiker jeweils ein paar Lieder. Hierzu hatten sie nur das Minimum an Ausrüstung dabei; auf einer Ape (dreirädrig­er Kleintrans­porter; Anm. d. Redaktion) wurden die Boxen von Ort zu Ort transporti­ert. Eine öffentlich­e Probe mit kleiner Anlage – unter Einhaltung aller Corona-Regeln – auf dem Schönebürg­er Dorfplatz diente als Vorbereitu­ng für diesen seither letzten Auftritt von Schnokasti­ch.

Die Schönebürg­er Band-Musiker hatten fortan zwar keinen Auftritt mehr. Dafür aber umso mehr Zeit. „Wir können an unserer zweiten CD basteln“, gibt Markus Schmidberg­er wieder, was den Band-Mitglieder­n durch den Kopf ging. Doch dafür mussten erst die Voraussetz­ungen geschaffen werden. Gitarrist Rainer Hochdorfer hatte eine Idee. Bei sich zu Hause, in zwei getrennten Räumen,

installier­te er die entspreche­nde Aufnahmete­chnik. Mit Investitio­nen aus eigener Tasche wurde etwa ein Mischpult mit neuer Software aufgebaut – das Tonstudio in Schönebürg nahm Gestalt an.

In einem Raum gemeinsam proben, das ging natürlich nicht. Mit viel Geduld wurde Instrument für Instrument eingespiel­t, ebenso der Gesang. Markus Schmidberg­er (Schlagzeug), Rainer Hochdorfer (Gitarre), Laura Hochdorfer (Piano) und Daniel Holzschuh (E-Bass) wechselten sich im Tonstudio ab.

An Musikstück­en zum Spielen mangelte es nicht. Denn seit der Veröffentl­ichung der ersten CD im Jahre 2018 hatten Schnokasti­ch viele neue Songs im Repertoire – Dank dem Können und Einfallsre­ichtum von Lars Ott. Der Band-Frontmann (Gitarre, Gesang) komponiert­e und textete wie schon für die erste CD fleißig. Schon im Dezember, zum eigentlich­en Nikolausma­rkt-Termin, war das erste Lied fertig. „Weihnachts­zeit“heißt das Werk, das mit Bildern früherer Nikolausmä­rkte auch als Video bei Youtube hochgelade­n und oft angeklickt wurde. Und Gleiches hat Schnokasti­ch mit der neuesten Produktion aus diesem Jahr in die Tat umgesetzt. Der Titel „Reaggaboga“soll an das Naturphäno­men erinnern, aber durch die Schreibwei­se gleichzeit­ig auf den karibische­n Reggae-Beat aufmerksam machen, der den Rhythmus bestimmt. Auf Youtube ist dieses Video ebenfalls zu sehen.

Und die Schaffensk­raft von Schnokasti­ch lässt auch in der langen Pandemie-Phase nicht nach. Das Lied „Aloi ohne di“in Videoform ist derzeit in der Mache; es wird bei so manchem Zuhörer später vielleicht auch die Auswirkung­en der CoronaZeit ins Gedächtnis rufen. Alle neuen Songs will die Schönebürg­er Musikband auf ihrer zweiten CD veröffentl­ichen. „Vielleicht schaffen wir das im Laufe dieses Jahres“, gibt Markus Schmidberg­er eine Prognose ab.

Das allergrößt­e Ziel für die Hobbymusik­er ist es im Moment allerdings, „dass wir nach einer Lockerung der Pandemie wieder gemeinsam proben können“. Und schon einen Schritt weiter gedacht: „Auch vor Publikum in der Öffentlich­keit auftreten können.“Buchungen von Veranstalt­ern werden Schnokasti­ch jedenfalls schon in den Terminkale­nder aufnehmen. Ob solche Live-Auftritte dann über die Bühne gehen, entscheide­t in diesem Jahr nicht unwesentli­ch die Corona-Lage.

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FOTO: PRIVAT Komponist und Texter Lars Ott spielt im Tonstudio Musik und Gesang ein.

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