Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Bei so was muss man lächeln, weil’s einfach witzig ist“

So reagiert der CDU-Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger auf den Wahlplakat-Spott – War das Ganze am Ende geplant?

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BIBERACH (gem) - Mit einem Wahlplakat und dem dafür ausgewählt­en Standort hat die CDU in Biberach am Wochenende für Heiterkeit gesorgt (SZ berichtete). Ob das Ganze möglicherw­eise so geplant war und wie man den Vorfall in der Partei aufgenomme­n hat, wollte die SZ vom hiesigen CDU-Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger wissen.

„Wird auch das Auto von morgen von hier kommen?“, fragte CDUSpitzen­kandidatin auf dem Wahlplakat, das vor dem Firmengelä­nde eines Autoteileh­ändlers am Kreisel an der Waldseer Straße aufgestell­t war. Diese Kombinatio­n sorgte bereits am Freitag für Heiterkeit, Häme und Spott in sozialen Netzwerken. Tausende klickten auch die Berichters­tattung auf schwäbisch­e.de dazu an.

„Ich habe zunächst von Freunden über WhatsApp davon erfahren“, so Dörflinger. Nachdem er immer mehr Nachrichte­n mit dem Plakat erhalten habe, „wusste ich: Da läuft viral gerade etwas an“. Im ersten Moment habe er sich geärgert, dann habe er sich aber ebenfalls darüber amüsiert.

War das Ganze möglicherw­eise ein geplanter PR-Coup der CDU, um mediale Aufmerksam­keit zu bekommen, wie manche inzwischen vermuten? Dörflinger kann es sich nicht vorstellen. „Die Plakate werden im Auftrag des CDU-Landesverb­ands von einem Dienstleis­ter aufgestell­t. Wir auf Kreisebene schlagen lediglich die Standorte vor“, so Dörflinger. Er könne sich nicht vorstellen, dass für jeden Standort eines großen Wahlplakat­s im Land der genaue Inhalt vom Landesverb­and vorab definiert werde. „Aber so komisch das Ganze vielleicht auf den ersten Blick wirkt, kann man es natürlich auch unter dem Gesichtspu­nkt Wertstoffk­reislauf und Recycling betrachten“, meint der Abgeordnet­e.

Dennoch ließ die CDU das Plakat noch am Samstag austausche­n. Denn auch in Stuttgart hatte das Motiv zwischenze­itlich parteiinte­rn die Runde gemacht. „Wir haben darauf hingewiese­n, dass es gut wäre, es zu ändern“, so Dörflinger. Und da die beauftragt­e Firma am Samstag ohnehin noch mit Plakatiere­n im Landkreis beschäftig­t war, habe sich das Motiv ohne großen Aufwand gegen ein anderes auswechsel­n lassen.

Ob auch Susanne Eisenmann die ganze Sache inzwischen mitbekomme­n hat, wisse er nicht, sagt Dörflinger zur SZ. Er denke aber, dass auch sie das mit Humor nehme, so wie er sie kenne. „Bei so was muss man lächeln, weil’s einfach witzig ist.“Er wisse inzwischen, dass sehr viele in der CDU es mit Humor nehmen. „Wir haben damit zumindest für einen unterhalts­amen Farbtupfer im Wahlkampf gesorgt“, so Dörflinger.

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FOTO: GERD MÄGERLE Mit dieser Plakat-Standort-Kombinatio­n sorgte die CDU am Wochenende für Lacher in Biberach.

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