Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hoffnung für schwerkran­ke Menschen

Aktuell sind mehr als 1000 Zell- und Gentherapi­en in der klinischen Entwicklun­g

- Von ATMP erhofft man sich, in verstärkte­m Maß auch bisher nicht therapierb­are Krankheite­n und Funktionss­törungen behandeln zu können, insbesonde­re in den Bereichen Krebs, Erbkrankhe­iten und regenerati­ve Medizin. Im Vergleich zu klassische­n Arzeimitte­ln, b

LAUPHEIM (ry) - Viele Krankheite­n kann die Medizin heute besiegen – und ist doch gegen manche Geißel machtlos. Begründete Hoffnungen, dass dies nicht so bleiben muss, knüpfen sich unter anderem an das Kürzel ATMP. Es steht für Advanced Therapy Medicinal Products – das sind Biopharmaz­eutika für neuartige Therapien.

(wie Gene) oder sogar ganze Zellen und Gewebe.

Gerade bei Erbkrankhe­iten, bei denen ein Gen defekt ist, werden mit klassische­n Arzneimitt­eln in der Regel lediglich die Symptome behandelt, wohingegen ATMP das defekte Gen kompensier­en und somit ursächlich eingreifen können. In der Onkologie gelingt es heute, Immunzelle­n so umzuprogra­mmieren, dass sie die Tumorzelle­n erkennen und vernichten können. In der regenerati­ven Medizin eröffnen sich Möglichkei­ten, die Funktion von Zellen, Geweben und Organen wiederherz­ustellen, durch biologisch­en Ersatz und das Anregen körpereige­ner Regenerati­ons- und Reparaturp­rozesse.

(Quelle: Biotech-Report 2020 der Interessen­gruppe für Biotechnol­ogie im

Verband der forschende­n Arzneimitt­elherstell­er Deutschlan­ds)

„Derzeit befinden sich mehr als 1000 Zell- und Gentherapi­en in der klinischen Entwicklun­g“, sagt Frank Mathias, Geschäftsf­ührer von Rentschler Biopharma. Damit steige der Bedarf an Kapazitäte­n und ergänzende­n Dienstleis­tungen ständig.

Die Bedeutung Großbritan­niens auf dem Feld der ATMP unterstrei­chen von Rentschler und CGT Catapult veröffentl­ichte Zahlen. Demnach sind 27 Prozent der europäisch­en ATMP-Unternehme­n im Vereinigte­n Königreich tätig. Die Anzahl der klinischen Studien mit ATMP hat dort im vergangene­n Jahr um 50 Prozent zugenommen, was zwölf Prozent des weltweiten Aufkommens entspreche.

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