Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Libysche Küstenwache fängt fast die Hälfte aller Bootsmigranten ab
BRÜSSEL (dpa) - Die libysche Küstenwache hat nach Angaben des Kommandeurs der EU-Marinemission „Irini“im vergangenen Jahr 9541 Migranten auf dem Meer abgefangen. Dies sei fast die Hälfte (47 Prozent) aller Menschen, die sich 2020 von dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland aus auf den Weg nach Europa gemacht hätten, heißt es in einem vertraulichen Bericht des Kommandeurs Fabio Agostini an die EU-Staaten, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die libysche Küstenwache zeigt dem Bericht zufolge weiter „wichtige operative Leistungsfähigkeit“beim Retten von Menschen in der eigenen Such- und Rettungszone. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration hat sie 2020 sogar rund 11 000 Bootsmigranten nach Libyen zurückgebracht, wo ihnen Gewalt und Ausbeutung drohen. Zuvor hatte der „Spiegel“berichtet.
UN-Menschenrechtsrat fordert Freilassung von Aung San Suu Kyi in Myanmar
GENF (AFP) - Der UN-Menschenrechtsrat hat bei seiner Sondersitzung zur Lage in Myanmar die sofortige Freilassung der vom Militär entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi gefordert. Alle „willkürlich Inhaftierten“müssten sofort freigelassen und die gewählte Regierung „wieder eingesetzt“werden, hieß es in dem von allen 47 Mitgliedern angenommenen Beschluss am Freitag. In der von der EU und Großbritannien vorgelegten Resolution wurden jedoch keine Sanktionsmaßnahmen gegen die Armeeführung erwähnt, die sich am 1. Februar in dem südostasiatischen Land an die Macht geputscht hatte.
Draghi nimmt Amt des Ministerpräsidenten in Italien an
ROM (AFP) - Italien bekommt eine neue Regierung: Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, nahm offiziell das Amt des Ministerpräsidenten an. Nach einem Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella verkündete Draghi die Besetzung seines neuen Kabinetts. Das wichtige Amt des Wirtschaftsministers geht an den Generaldirektor der italienischen Zentralbank, Daniele Franco. Draghi hatte zuvor die Unterstützung von fast allen italienischen Parteien gewonnen.