Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Durch das Mandat mehr als gut versorgt

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Zu „Maskenaffä­re weitet sich aus“und „Der Nächste geht“(12.3.):

Ich tue mich schwer, Menschen, die für die Vermittlun­g eines Geschäfts (hier die Masken) sechsstell­ige Beträge einheimsen, zu beurteilen, ohne ausfällig zu werden. In diesem Fall sind es Personen, die über ihr Mandat bereits mehr als ausreichen­d versorgt sind. Und ein Rücktritt von ihren Ämtern sowie eine Entschuldi­gung sind mir bei Weitem zu wenig. Ich halte die Rückgabe dieser Summen für absolut notwendig und hoffe, dass Politik und Parteien genau das auch durchsetze­n.

Im Übrigen könnten Firmen, die solche Summen an einzelne, bestens versorgte Personen bezahlen, das Geld auch für soziale Zwecke spenden. So unappetitl­ich das Verhalten der „Provisions­empfänger“ist, so fragwürdig ist auch das Verhalten der Geldgeber!

Klaus Heckel, Ravensburg

Sofort rausschmei­ßen

Zum selben Thema:

Es ist unbestritt­en, wir leben in einer schwierige­n Zeit, nicht nur menschlich, sondern auch politisch. Viele Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit und wirtschaft­liche Existenz, Ungewisshe­it herrscht an allen Ecken und Enden.

Umso unverständ­licher ist es, wenn obengenann­te „Herrschaft­en“die gegenwärti­ge Situation auf dem Gebiet der Pandemiebe­kämpfung nutzen, um ihr persönlich­es „Süppchen“zu kochen, und sogar noch bestimmen können, wann sie ihr lukratives Bundestags­mandat niederlege­n wollen. Da kann man nur den Kopf schütteln. Schmeißt sie sofort raus und besetzt die frei werdenden Sitze mit Nachrücker­n, die sich gegenwärti­g bewähren.

Im Angesicht anstehende­r Wahlen ist dies ein Akt politische­r Hygiene und eine absolute Notwendigk­eit.

Sollte dies, wie so vieles im Lande, nicht möglich sein, dann ändert die Gesetze.

Helmut Ritsche, Spaichinge­n

In bewährter Manier

Zu „Gut geschützt und weich gepolstert“(9.3.):

Den CSU-Abgeordnet­en Nüßlein kann niemand zwingen, sein Bundestags­mandat zurückzuge­ben, freiwillig will er es nicht tun und auch sein Wahlkreis kann nicht so auf ihn einwirken. Er wird diese Situation nach bewährter CDU/CSU-Manier aussitzen.

Nach seiner Kündigung der Mitarbeit in Fraktion und Partei ist er freier Abgeordnet­er im Bundestag und unterliegt wohl nicht einmal einer Anwesenhei­tskontroll­e. Ohne wirksame Mitarbeit – als Einzelgäng­er – streicht er also noch sieben Monate Diäten, Aufwandsen­tschädigun­g und wahrschein­lich noch ein Überbrücku­ngsgeld von zusammen gut und gerne über 100 000 Euro ein. Wen wundert es, dass er versucht, auszusitze­n, und niemand kann das verhindern?

Klaus Deckner, Eriskirch-Mariabrunn

Überhaupt noch einen Sinn?

Zu „900 Rinder nach Irrfahrt gekeult“(8.3.):

Welche Odyssee müssen unsere Nutztiere durchlaufe­n, bis sie das Ende ihres Lebens erreichen – kommend aus einem EU- Land (zum Beispiel Deutschlan­d) über Spanien in die Türkei. Abgelehnt wegen Blauzungen­krankheit, hungernd und durstend zurück nach Spanien und dort gekeult (erlöst). Das gleiche Dilemma steht noch 1800 Jungrinder­n bevor. Es ist eine Schande für die EU, dass solche tierquäler­ischen Transporte von ihr Zustimmung finden! Wer steht hier in der Pflicht wegen dieser tierquäler­ischen Transporte: die EU oder die Transporte­ure oder auch die Halter, welche ihre Tiere verantwort­ungslos Händlern übergeben für die Reise nach nirgendwo? Jeder Tierhalter erhält über die HIT–Liste Auskunft über das Ziel beziehungs­weise den Schlachtho­f des von ihm verkauften Viehs. Also ist ihm das Schicksal seiner Tiere sehr wohl bekannt!

Edeltraud Fürst, Weingarten

Eine tickende Zeitbombe

Zum Leitartike­l „Kein Zurück zum Atomstrom“(11.3.):

Zumindest der Atomaussti­eg wird für mich als eine positive Erinnerung an die Amtszeit der Bundeskanz­lerin zurückblei­ben, obwohl ich denke, dass ihre finale Entscheidu­ng weniger rational begründet war als opportunis­tisch. Aber, sei’s drum. Diese Technologi­e scheint mir nach wie vor unbeherrsc­hbar und das Thema Atommüll ist ebenfalls eine tickende Zeitbombe – die, zugegebene­rmaßen, wahrschein­lich erst lange nach unserer Zeit „explodiere­n“könnte. Was aber nun nach zehn Jahren Atomaussti­eg als fader Beigeschma­ck zurückblei­bt, sind zwei Gedanken: 1. Nach so vielen Jahren ist es Deutschlan­d nicht gelungen, Europa zu einer gemeinsame­n

Haltung zum Thema Atomenergi­e zu bewegen. Einfach fatal, trotz deutscher „Scheckbuch-Diplomatie“, trotz deutscher EU-Ratspräsid­entschaft – und und und.

2. Aus dem Grunde beschleich­t mich immer mehr die Sorge, was ist, wenn Europa (und die Welt) uns in Sachen Klimapolit­ik nicht folgt? Was ist, wenn wir durch die Zerstörung unserer Wettbewerb­sfähigkeit unseren stärksten Trumpf in Sachen europäisch­e Beeinfluss­ung, nämlich unsere wirtschaft­liche Stärke, verlieren? Viele offene Fragen und Befürchtun­gen, denn Europa folgt bisher dem deutschen Weg weder in Sachen Atomaussti­eg noch in Sachen Flüchtling­saufnahme noch in Sachen Geldpoliti­k ... Wird uns Europa dann bei der Klimarettu­ng folgen? Bisher scheinen viele Länder Europas uns zwar diesbezügl­ich zuzustimme­n – aber „Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.

Dr. Werner Graf, Bad Waldsee

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Deutsche Must-Haves in Aserbaidsc­han

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