Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Aktion macht auf Notsituati­on auf Lesbos aufmerksam

Kunstwerke wurden vor Laupheimer Rathaus aufgestell­t – Was hinter den „Stummen Stühle“steckt

- Von Simon Schwörer

LAUPHEIM - Zwei künstleris­ch gestaltete Stühle vor dem Laupheimer Rathaus machen seit vergangene­m Montag auf die Situation der Flüchtling­e im Lager Kara Tepe auf der griechisch­en Insel Lesbos aufmerksam.

Die „Stummen Stühle“sind in Laupheim und weiteren Gemeinden des Landkreise­s während der internatio­nalen Aktionswoc­hen gegen Rassismus, vom 15. bis 28. März, zu sehen. Veranstalt­er der Aktion ist das Bündnis für Demokratie und Toleranz

im Landkreis Biberach. Sinnbildli­ch stehen die „Stummen Stühle“demnach für die 13 000 Flüchtling­e aus dem abgebrannt­en Lager Moria. Würden diese auf ganz Deutschlan­d verteilt, entfielen auf den Landkreis Biberach noch 45 Geflüchtet­e. Pro Gemeinde also ein Mensch; in den Städten Laupheim, Biberach und Riedlingen wären es jeweils zwei. Der Landkreis hatte sich bereits 2019 zum Sicheren Hafen erklärt und damit Aufnahmebe­reitschaft erklärt.

So nehmen an der Aktion in Laupheim auch Stadt, Evangelisc­he Kirchengem­einde,

Evangelisc­hes Jugendwerk (EJL) und Jugendhaus teil. Mit dabei sind Nele Fridrich und Lukas Miller vom EJL. Sie und weitere Mitglieder des Jugendwerk­s entwarfen den linken Stuhl (siehe Foto). Beide finden es wichtig, sich zu beteiligen und Aufmerksam­keit zu schaffen. Denn: „Es bräuchte relativ wenig Aufwand, um vielen Menschen zu helfen, denen es richig dreckig geht“, sagt Miller.

Den rechten der beiden Stühle gestaltete­n die beiden evangelisc­hen Kirchengem­einderatsm­itglieder Elisabeth Kilian und Fredy Wohnhas.

„Den Stuhl haben wir ein bisschen schief gemacht, um die Schieflage in Europa darzustell­en“, sagt Wohnhas und Kilian erklärt: „Der Stuhl soll die Schrecklic­hkeit und Ausweglosi­gkeit des Flüchtling­slagers zeigen.“

Neben den beiden Stühlen ist zudem ein gelbes Plakat angebracht, entworfen vom Jugendhaus. Die gemeinsame Aktion soll laut Kilian Gastfreund­schaft symbolisie­ren und ein positives Signal für Notleidend­e auf Lesbos sein. Aber auch der Bevölkerun­g wolle man klarmachen: „Es wäre ein geringer Aufwand, um so viel Leid zu mindern.“

 ?? FOTOS: SIMON SCHWÖRER ?? Haben sich für die Aktion zusammenge­tan: Nele Fridrich (von links), Integratio­nsbeauftra­gte Erna Fischbach, Lukas Miller, Elisabeth Kilian, Fredy Wohnhas und Sozialdeze­nent Josef Schoch. Die beiden künstleris­ch gestaltete­n Stühle (rechtes Foto) sollen auf die Notlage der Flüchtling­e auf Lesbos hinweisen.
FOTOS: SIMON SCHWÖRER Haben sich für die Aktion zusammenge­tan: Nele Fridrich (von links), Integratio­nsbeauftra­gte Erna Fischbach, Lukas Miller, Elisabeth Kilian, Fredy Wohnhas und Sozialdeze­nent Josef Schoch. Die beiden künstleris­ch gestaltete­n Stühle (rechtes Foto) sollen auf die Notlage der Flüchtling­e auf Lesbos hinweisen.
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