Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Von Gewinnern, Verlierern und Briefwahl-Rekorden
Bei den Statistiken der Landtagswahl stechen einige Punkte heraus – Das sind die Auffälligkeiten
LAUPHEIM - Eine Landtagswahl bedeutet immer eine Menge Zahlen, die sich miteinander vergleichen lassen. Die Art der Auswertung ist schier unerschöpflich und kann gar nicht komplett an dieser Stelle abgebildet werden. Dennoch: Ein bisschen Wahlstatistik darf sein!
Zu den harten Fakten gehört die Wahlbeteiligung in Laupheim und den Umlandgemeinden. Am niedrigsten war sie in Laupheim selbst mit 62,69 Prozent, am höchsten in Mietingen – hier gaben 71,57 Prozent ihre Stimme ab.
Rekorde gab es bei der Briefwahl zu verzeichnen, wenngleich sie in den meisten Gemeinden hinter den Erwartungen zurückblieb. Die meisten Briefwähler verzeichnete Achstetten mit 53,9 Prozent, die wenigsten Burgrieden, wo 44 Prozent diesen Weg der
Stimmabgabe wählten.
Nicht überall erhielten die Parteien die gleiche Prozentzahl an Stimmen. So schnitt die CDU in Mietingen am besten ab. Hier konnte sie sich 38,3 Prozent der Wählerkreuzchen sichern. Am wenigsten Zuspruch hatte Kandidat Thomas Dörflinger in Burgrieden mit 30,8 Prozent.
Die Grünen erhielten mit 30,4 Prozent am meisten Stimmen in Laupheim; in Wain hingegen konnte Robert Wiest nur 23,1 Prozent der Wähler überzeugen.
Auf Gemeindeebene nur wenig Differenz gab es bei den Stimmen für die AfD. In Burgrieden lag der Anteil ihrer Wähler am höchsten mit 12,1
Prozent. In Laupheim stimmten mit 10,1 Prozent am wenigsten für den Kandidaten Volker Körner ab.
Nur 3,9 Prozent erhielt die SPD in Wain. In Laupheim sieht es etwas besser aus: Hier konnte Bettina Weinrich immerhin 7,1 Prozent der Stimmen ergattern.
Die FDP darf sich über einen Stimmanteil von 10,2 Prozent in Wain freuen. In Schwendi jedoch verbucht ihre Kandidatin Hildegard Ostermeyer nur 7,3 Prozent des Votums.
Die Linke erzielte ihr bestes Ergebnis in Laupheim mit – immer noch bescheidenen – 2,2 Prozent In Mietingen jedoch erhielt Ralph Heidenreich nur 1,2 Prozent der Stimmen.
Vor allem die Wähler von CDU und Grünen zogen die Briefwahl der Urnenwahl vor; die Wähler der AfD wählten vermehrt an der Urne. Schaut man sich die Wahlergebnisse auf Wahllokalebene an, verzeichnet die AfD ihr bestes Ergebnis in Walpertshofen, wo sie 24 Prozent der Stimmen erhalten hat – nur 0,44 Prozent weniger als die CDU dort bei der Urnenwahl bekam. Letztere jedoch kam bei der Briefwahl auf 39,93 Prozent der Stimmen.
Die CDU kann ihr höchstes Einzelergebnis in Schönebürg verzeichnen. Dort wurden an der Urne 50,68 Prozent der Stimmen für sie abgegeben.
In punkto Gewinne und Verluste halten die Grünen ungefähr ihr Ergebnis im Vergleich zur Landtagswahl 2016. Die CDU hingegen musste sowohl in Laupheim als auch den Umlandgemeinden Federn lassen. Bis auf Wain: Hier gewann die CDU sogar zwei Prozent dazu. Der große Verlierer ist eindeutig die AfD: Sie verlor zwischen 3,7 Prozent (Schwendi und Achstetten) und 9 Prozent (Wain).
Zwar kann man nicht von einem Gewinner sprechen, jedoch fällt auf, dass sich der Anteil der „Sonstigen Parteien“bei dieser Landtagswahl stark erhöht hat. Ihr Anteil stieg um bis zu 13,1 Prozent (Wain). Gleich acht Parteien bilden heuer den Block der „Sonstigen“. Stimmenkönig ist hier unterm Strich die ÖDP, die beispielsweise in Schwendi 5,52 Prozent und in Wain 4,69 Prozent der Stimmen erhielt. Auch die Freien Wähler stehen mit mancherorts drei bis vier Prozent (4,02 Prozent in Achstetten) nicht schlecht da.