Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Bauernverband: Bio-Musterregion braucht regionalen Schlachthof
Der Kreisobmann des Bauernverbands Biberach-Sigmaringen,
sieht den geschlossenen Schlachthof Biberach vor allem mit dem Blick auf die Bio-Musterregion kritisch. „Ich kann nur feststellen, dass das Ganze sich – je länger es dauert – zu einer sehr traurigen Geschichte weiterentwickelt, weil die Kundschaft auf beiden Seiten, also Landwirte und Abnehmer, sich inzwischen neue Wege sucht“, sagte Glaser diese Woche bei einer Pressekonferenz des Bauernverbands. Die Gefahr sei riesengroß, dass sich der Markt allmählich verlaufe und es immer schwerer werde, den Schlachthof dann wieder zu beleben. Gefährlich sei dies auch mit Blick auf die Bio-Musterregion, als die der Landkreis Biberach zertifiziert ist. In den neun Bio-Musterregionen im Land engagieren sich Erzeuger, Verarbeiter, Vermarkter und Verbraucher direkt vor Ort. „Ohne einen nahen, regionalen Schlachthof in einer Gegend, in der die Tierhaltung eine ganz große Rolle spielt, laufen wir Gefahr, dass die Bio-Musterregion eine Totgeburt wird“, so Glaser. Eigentlich sei es undenkbar, „dass wir ohne Schlachthof eine richtige Bio-Musterregion sein können“. Man müsse deshalb alles dafür tun, um wieder eine regionale Schlachtmöglichkeit zu haben. „Ansonsten ist keinem geholfen, auch den Tieren nicht, die dann über längere Strecken transportiert werden müssen.“Für den Bauernverband könne er nur die zuständigen Akteure „bestürmen“, möglichst schnell die notwendigen Dinge zu tun – „angefangen vom Ministerium über Landratsamt bis hin zu den regionalen Metzgern“, so Gerhard Glaser. (gem)