Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hilmar Kopmann bleibt TSV-Präsident
Das Vereinsleben leidet in der Corona-Krise, aber: „Wir werden das gemeinsam packen“
LAUPHEIM (ry) - Hilmar Kopmann bleibt Präsident des Turn- und Sportvereins Laupheim. Einstimmig haben ihn die Mitglieder am Freitag für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt, desgleichen die erste Vizepräsidentin Iris Godel-Ruepp, den zweiten Stellvertreter Gerold Bullinger und die Präsidiumsmitglieder Tim Beck und Martin Brunotte. Drittes Präsidiumsmitglied ist künftig Matthias Kugelmann, Leiter der Schwimmabteilung; die Position war zuletzt vakant.
Die Corona-Krise habe auch den TSV ausgebremst, schildete Hilmar Kopmann in seinem Bericht. Diverse Verordnungen schränkten den Trainingsund Wettkampfbetrieb massiv ein oder brachten ihn wie jetzt zum Erliegen. Auch das außersportliche Vereinsleben leide. Bei der OnlineMitgliederversammlung am Freitag wurde bewusst auf Grußworte und Ehrungen verzichtet. Die Ehrungen werde man nachholen, wenn wieder ein würdiger Rahmen dafür gegeben sei, betonte Kopmann.
„Viele Vereine werden diese Pandemie aller Voraussicht nach finanziell nicht überleben“, zeichnete er ein düsteres Bild. Der TSV bewege sich aktuell im grünen Bereich – „wir haben gut gewirtschaftet und solide Rücklagen“. Der Ausfall von Kursen, Ballettunterricht und Stunden in der Kindersportschule verursache jedoch erhebliche Einnahmenverluste. Zumindest für den November und Dezember 2020 konnten staatliche Hilfen beantragt werden – „ausbezahlt wurden sie bisher noch nicht“. Vier der fünf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sind zurzeit in Kurzarbeit.
Froh ist Kopmann, dass die Zahl der Vereinsaustritte gegenüber den Vorjahren nicht zugenommen hat – „allerdings konnten wir in der Corona-Zeit auch keine neuen Mitglieder gewinnen“. Zum Glück Einzelfälle seien bisher Forderungen, den Mitgliedsbeitrag erstattet zu bekommen, weil momentan ja praktisch nichts dafür geboten werde. Rechtlich sei das aber nicht möglich, weil diese Beiträge allein durch die Mitgliedschaft, nicht durch eine bestimmte Leistung begründet seien, sagte der Präsident.
Er bat um Verständnis und appellierte an alle TSVler, dem Verein die Treue zu halten, auch wenn derzeit kein Sport möglich sei. Der Verein sei auf die Mitgliedsbeiträge angewiesen.
Bei der Bewältigung der Krisensituation sei der TSV auf sich allein gestellt, berichtete Kopmann. Weder die Stadt Laupheim noch der Sportkreis und der Sportbund hätten auch nur einmal nachgefragt „Wie geht es euch?“, zeigte er sich enttäuscht.
Sorge bereiten laut Kopmann die hohen Nutzungsgebühren, die die Stadt seit der Erweiterung und Sanierung des Hallenbads verlange. Es stehe zu befürchten, dass künftig auch für andere Sportstätten Gebühren erhoben werden. Hier erwarte man von der Stadt eine „intelligente Lösung, die den Vereinen nicht noch mehr Kosten aufbürdet“.
Viel Zeit und Nerven hat im vergangenen Jahr die Sanierung eines Wasserschadens in der TSV-Halle gekostet. Umkleiden, Duschen und Flur mussten umfassend saniert werden. „Die Versicherung hat den gesamten Schaden übernommen“, berichtete
Kopmann. Jedoch seien weitere, zum Teil gravierende Mängel zutage getreten, „die uns weiter beschäftigen“. Ein Gutachter und ein Rechtsanwalt seien eingeschaltet worden, um Ursachen und Haftungsfragen zu klären.
Die Entlastung des Präsidiums, der Kassenprüfer und der für Buchhaltung und Finanzen zuständigen Mitarbeiterinnen war Formsache. Alt-Präsident Albert Klöckler zollte Hilmar Kopmann Respekt für sein Management in der Krise: „Das verdient große Anerkennung.“„Wir werden das gemeinsam packen“, versprach der alte und neue Präsident. Den Sportbetrieb werde man so bald wie möglich wieder aufnehmen.
Einige Personalien noch: Die Kassenprüfer Regina Groner und Manfred Bitterle gaben ihre Ämter ab; Cornelia Braunmiller und Martin Resnik übernehmen. Und seit Langem hat der TSV, mit rund 3000 Mitgliedern und Kursteilnehmern zweitgrößter Sportverein im Kreis, wieder einen Jugendleiter. Am 4. März wählte die Jugendversammlung den 18jährigen Jonas Münz in dieses Amt.