Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Arbeitslosenzahl sinkt leicht
Trotz der aktuell angespannten Lage im Lockdown bringt das Frühjahr einen Aufschwung
ULM (sz) - Die Arbeitslosenquote im Ulmer Agenturbezirk sank im März um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,6 Prozent. Insgesamt sind aktuell 9925 Personen arbeitslos. Das sind 547 oder 5,2 Prozent weniger als im Februar, jedoch 2106 oder 26,9 Prozent mehr als im März des vergangenen Jahres, als der Arbeitsmarkt noch weitgehend pandemiefrei war.
„Trotz Lockdown zeigt sich eine kräftige Frühjahrsbelebung“, berichtet Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm, und fügt an: „Die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen ist heterogen, auch die Betroffenheit von Corona ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. In Summe zeigt sich der Arbeitsmarkt nach einem Jahr Corona erfreulich robust, aber wir schauen von Monat zu Monat.“Im März erreichten 167 neue Anzeigen auf Kurzarbeit für bis zu 3751 Beschäftigte die Ulmer Arbeitsagentur.
Im Februar zeigten 305 Betriebe für bis zu 3086 Beschäftigte Kurzarbeit an.
Am Stellenmarkt wuchs der Bestand auf 3941 offene Arbeitsangebote an. Insgesamt meldeten regionale Arbeitgeber mit 1378 neuen Stellenangeboten 154 oder 12,6 Prozent mehr als im Februar und 36 oder 2,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitskräftenachfrage entwickelte sich am aktuellen Rand sehr unterschiedlich.
„Im Baugewerbe zog die Nachfrage saisonal bedingt an, auch der Bereich Verkehr und Lagerei verzeichnete ein deutliches Plus. Im verarbeitenden Gewerbe und in der Personalüberlassung blieb die Zahl der Stellenneumeldungen stabil auf vergleichsweise hohem Niveau. Wenig überraschend verharrt der Arbeitskräftebedarf in den unmittelbar vom Lockdown betroffenen Bereichen weit unter Vorkrisenniveau“, fasst Auch zusammen.
Arbeitslosigkeit: In der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) waren 6214 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 602 oder 8,8 Prozent weniger als im Februar und 1571 oder 33,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Mit Blick auf die Personengruppen fällt auf, dass gegenüber dem Februar ausschließlich die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen angestiegen ist.
2348 Frauen und Männer waren länger als zwölf Monate arbeitslos, das sind neun oder 0,4 Prozent mehr als vor vier Wochen und 888 oder 60,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu Mathias Auch: „Im Krisenverlauf nimmt die Langzeitarbeitslosigkeit zu. Das damit einhergehende Risiko einer sich verfestigenden Sockelarbeitslosigkeit entwickelt sich zu einer Herausforderung am Arbeitsmarkt.“Im März konnten insgesamt 1043 Frauen und Männer eine neue Beschäftigung aufnehmen.
Kurzarbeit: Vorläufige Daten für den März liegen bis zum 25. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 167 Betriebe für bis zu 3751 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an.
Alb-Donau-Kreis: 3629 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2403) oder das Jobcenter (1226) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 187 oder 4,9 Prozent weniger Menschen als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent.
Ulm: Im Stadtgebiet Ulm waren 3223 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1778) und das Jobcenter (1445) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 41 Personen oder um 1,3 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,4 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als vor vier Wochen und 0,9 mehr als vor einem Jahr.