Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Fangen wir also wieder bei Null an“
Fragestellung des Ratsbegehrens. Und wenn ich nicht bekomme, was ich will, dann spiele ich eben nicht mehr mit. Auch dann nicht, wenn ich dadurch einen möglichen Gesamtschaden in Höhe von ein bis zwei Millionen Euro oder vielleicht sogar mehr mitverursache.
Dass die Spitzen der drei Fraktionen OL, SPD und Freie Wähler ihre Mitglieder im Griff haben, davon musste man ausgehen. Nur so ist es zu erklären, dass bei der erneuten Abstimmung zum Ratsbegehren 6 Räte von „ja“auf „nein“umgeschwenkt sind. 17:5 für ein Ratsbegehren, dann 15:11 gegen ein Ratsbegehren. Mit neuen Informationen kann das nichts zu tun gehabt haben. Vielleicht aber mit Fraktionszwang.
Nun wird die Öffentlichkeit und die Verwaltung ein Trauerspiel erleben. Anfänglich geprägt von Unkenntnis, Unsicherheit, Hilfslosigkeit, Ratlosigkeit und Inkompetenz der meisten Sanierungsbefürworter. Im Übrigen, was soll ich denn von der Äußerung von Frau Meyer-Barthold halten, man fange wieder bei Null an? Erst den Zustand mitherbeiführen und ihn hinterher beklagen. Mit Verlaub, Frau Meyer-Barthold, jetzt, nachdem Sie bekommen haben, was Sie von Anfang an wollten, zu sagen, es soll sich niemand als Gewinner oder Verlierer fühlen, erscheint realitätsfremd und erzeugt bei mir Fassungslosigkeit. Bei dem immensen finanziellen Schaden, den Sie und die Sanierungsbefürworter bis jetzt verursacht haben und die enttäuschten Bürger und Neubaubefürworter, die sie zurücklassen, fehlt mir jedes Verständnis für so eine Wortwahl.
Zum Schluss bedanke ich mich bei allen Mitarbeitern im Rathaus, die mit dem Thema jahrelang beschäftigt waren. Sie haben mich und andere bei allen Anliegen immer umfassend und ausführlich unterstützt. Verlieren Sie trotz allem nicht ihre Motivation und ihr Engagement, auch wenn Sie sich jetzt vorkommen müssen wie im Hamsterrad. Oder um es an die Worte Frau Meyer-Bartholds anzulehnen: Fangen wir also wieder bei Null an.
Klaus Reich, Baustetten
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