Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neues Zuhause für Katzen im Tierheim: Milliardär zahlt die Hälfte

Der Umbau in Ulm ist fast abgeschlos­sen – Eine Spende von 1,8 Millionen Euro machte die Sanierung möglich

- Von Quirin Hönig

ULM - Das neue Katzenhaus ist der letzte Abschnitt des groß angelegten Umbaus des Ulmer Tierheims. Viele Teile des Gebäudekom­plexes wurden saniert oder neu erstellt. „Wir bauen schon seit vier Jahren“, erzählt Tierheimle­iter Ralf Peßmann. Die größte Neuerung sei der Neubau des Hundehause­s gewesen. Nun soll eines der alten Hundehäuse­r in ein Katzenhaus verwandelt werden. Derzeit sind die Katzen provisoris­ch in einem Teil der Hunde-Quarantäne untergebra­cht. Geplant ist, dass die Katzen Ende des Jahres in ihr neues Heim einziehen können.

Ihr ehemaliges Heim fiel dem Umbau zum Opfer. Wo einst das Katzenhaus stand, sind nun Kleintiere, wie Hamster und Kaninchen, einquartie­rt. Aktuell versorgt das Tierheim etwa 160 Tiere, darunter Hunde, Katzen, Vögel, Kleintiere und Schafe.

Die Schafe gingen in die Verantwort­ung des Heims über, nachdem sie vor einigen Jahren beschlagna­hmt wurden. Der Fahrer eines Tiertransp­orters verfügte, als er in der Region kontrollie­rt wurde, nicht über die nötigen Papiere. Seitdem hat aber niemand die Schafe abgeholt oder beanspruch­t. Eine anonyme, sachgebund­ene Spende eines Ulmer Unternehme­rs machte den Umbau des Tierheims möglich. Die unbekannte­n Spender wurden inzwischen demaskiert. Es handelt sich dabei um den Ulmer Milliardär Erwin Müller, den Gründer der Drogeriema­rktkette Müller, und seine Frau Anita. Auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt belegte Müller im Jahr 2017 Platz 660.

Man sei sehr dankbar für die großzügige Spende, so Peßmann. Dennoch seien die Kosten für den Umbau noch nicht vollständi­g gedeckt. Derzeit rechne man mit etwa drei Millionen Euro Gesamtkost­en. Müllers Spende begleicht mehr als die Hälfte des Betrags. Etwa zwei Drittel der übrigen Kosten würden durch Zuschüsse von der Stadt Ulm und dem Land Baden-Württember­g finanziert, den Rest müsse das Tierheim aus Rücklagen stemmen. „Wir hoffen, dass sich noch einige weitere Spender finden lassen“, sagt Peßmann. Für das Tierheim können sie auf der Homepage der Einrichtun­g spenden.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Noch vor Ende des Jahres sollen die Katzen in ihr neues Zuhause einziehen dürfen.

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