Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Friedrichs­hafens Final-Kryptonit heißt Berlin

Zum achten Mal in Folge duellieren sich Friedrichs­hafen und Berlin im Volleyball-Finale – Klarer Vorteil für Berlin

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Mai 2019 zum Showdown in der mit 3810 Zuschauern ausverkauf­ten ZFArena. Nach einer 2:0-Satzführun­g (25:17, 25:21) sah es nach einer klaren Sache für Berlin aus. Doch die Mannschaft von VfB-Trainer Vital Heynen kämpfte sich zurück (25:19, 25:23) – der Tiebreak musste entscheide­n. Und dieser Tiebreak endete mit 16:14 für Berlin. Die dritte Saison unter Trainer Heynen endete wie die ersten beiden: Supercupsi­eger, Pokalsiege­r, Hauptrunde­nmeister – doch Meister wurden stets die Berlin Recycling Volleys.

Saison 2017/18: So auch in dieser Spielzeit. Wieder startete Friedrichs­hafen von Position eins aus in die Play-offs. 20 Siege gab es in 20 Hauptrunde­nspielen (wettbewerb­sübergreif­end sogar 37 Siege am

Stück), mit der Optimalpun­ktzahl von 60 lag der VfB klar vor Berlin (45). Im Finale stand es nach zwei Begegnunge­n aber 2:0 für Berlin. Nach einem 3:1-Heimsieg wehrte der VfB in der Hauptstadt den zweiten Matchball ab und sicherte sich durch den dramatisch­en 3:2-Sieg das Endspiel in eigener Halle. Das wurde aus VfB-Sicht allerdings ernüchtern­d einseitig. 25:20, 25:17, 25:22 – es war eine Machtdemon­stration der BR Volleys am Bodensee. „Wir sind am Druck zerbrochen“, sagte Trainer Vital Heynen nach dem schlechtes­ten Saisonspie­l seiner Mannschaft. „Wir wirkten schwerfäll­ig.“Dass ausgerechn­et die VfB-Trainerleg­ende Stelian Moculescu die in dieser Saison schwächeln­den Berliner wieder in die Spur und letztlich zum Titel führte, passte ins Bild.

Saison 2016/17: Deutlich enger als ein Jahr später ging es in der Hauptrunde der Saison 2016/17 zu. Der VfB wurde mit 19 Siegen aus 20 Spielen und mit 53 Punkten Erster vor Berlin (52). Die Entscheidu­ng fiel am letzten Spieltag, als Friedrichs­hafen zu Hause mit 3:2 gegen die BR Volleys gewann. Ein Vorgeschma­ck fürs Play-off-Finale, das in diesem Jahr ausnahmswe­ise im Modus „Best of Three“ausgetrage­n wurde? Der Auftakt war jedenfalls äußerst vielverspr­echend. Das 3:0 zum Auftakt in der ZF-Arena war der fünfte Sieg des VfB im fünften Saisonspie­l gegen Berlin. „Wenn wir noch mal ein Spiel verlieren, dann liegt es an mir. Dann habe ich etwas falsch gemacht“, sagte Trainer Vital Heynen der „Schwäbisch­en Zeitung“. Was folgte? Eine 1:3-Niederlage des VfB in Berlin und schließlic­h auch zu Hause. „Das nächste Jahr kommen wir zurück und holen die Meistersch­aft. Das garantiere ich“, sagte Heynen. Es sollte wie oben gesehen anders kommen ...

Saison 2015/16: Letztlich eine klare Sache. Berlin zog als Erster der Hauptrunde in die Play-offs ein, verlor da kein Spiel und setzte sich schließlic­h im Finale mit 3:0 gegen Friedrichs­hafen durch. Bitter aus Sicht des VfB war das Heimspiel. Zwei Matchbälle vergab die Mannschaft von Trainer Stelian Moculescu und verlor die Partie mit 2:3, obwohl sie elf Punkte mehr machte als Berlin. In der Hauptstadt machten die BR Volleys den Triumph schon im dritten Finale perfekt – für den VfB war es eine Saison ohne Titel.

Saison 2014/15: Die bislang letzte Meistersch­aft des VfB! Mit 55 Punkten gegenüber 54 Punkten sicherte sich Friedrichs­hafen Platz eins nach der Hauptrunde. In den Play-offs verloren beide Teams bis zum Finale kein Spiel. Nach zwei Heimsiegen holte sich Berlin in Friedrichs­hafen Spiel drei und damit den Matchball. Die 0:3-Heimpleite vor knapp 3300 Zuschauern in der ZF-Arena war für den VfB ernüchtern­d, die vierte Meistersch­aft in Folge für Berlin zeichnete sich ab. Doch Friedrichs­hafen konterte. 13:11 stand es im vierten Finalspiel vor 8500 Fans in Berlin – für Berlin! Es wurde ein 16:14-Erfolg für den VfB. Zu Hause machte Friedrichs­hafen schließlic­h den 13. Titel klar. „Wir haben jetzt zwei Jahre zuschauen müssen, wie Berlin bei uns feiert“, sagte Trainer Stelian Moculescu. „Das war nicht lustig.“Denn auch in den Spielzeite­n 2013/ 14 und 2012/13 hatte der VfB im Finale den Berlinern gratuliere­n müssen. Seit 2016 allerdings ebenfalls wieder.

VfB Friedrichs­hafen – Berlin Recycling Volleys (Do., 8. April, 18 Uhr); Berlin – Friedrichs­hafen (So., 11. April, 17 Uhr); Friedrichs­hafen – Berlin (Do., 15. April, 18 Uhr); Berlin – Friedrichs­hafen (falls nötig, So., 18. April, 17 Uhr); Friedrichs­hafen – Berlin (falls nötig, Do., 22. April, 17.30 Uhr). Alle Finalspiel­e werden live bei Sport1 übertragen.

 ?? FOTOS: GÜNTER KRAM ?? So sah es zuletzt immer aus: Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen (links, Bild aus 2019) trauern um ein verlorenes Play-off-Finale, während die Mannschaft der Berlin Recycling Volleys (rechts, Bild aus 2018) die deutsche Meistersch­aft bejubelt.
Die Finalserie der Volleyball­Bundesliga („Best of Five“):
FOTOS: GÜNTER KRAM So sah es zuletzt immer aus: Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen (links, Bild aus 2019) trauern um ein verlorenes Play-off-Finale, während die Mannschaft der Berlin Recycling Volleys (rechts, Bild aus 2018) die deutsche Meistersch­aft bejubelt. Die Finalserie der Volleyball­Bundesliga („Best of Five“):
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