Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ifo-Studie sieht bis zu 221 000 Jobs in Autobranche bedroht
MÜNCHEN (dpa) - Rund 613 000 Arbeitsplätze in Deutschland hängen nach einer Studie des Ifo-Instituts am Bau von Benzin- und Dieselautos. Mit dem Hochlauf der Elektromobilität stünden im Jahr 2025 „zwischen 29 Prozent und 36 Prozent der betroffenen Beschäftigten zur Disposition“und damit bis zu 221 000 Beschäftigte, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Ifo-Studie im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Auch wenn etwa 86 000 von ihnen bis dahin in Rente gehen könnten, bleibe eine große Lücke.
Mit Umschulung und Fortbildung schon heute sollten die Unternehmen den Rückgang abfedern, sagte Studienleiter Professor Oliver Falck. Konzerne könnten auch ausgelagerte Produktionsprozesse wieder zurück ins Unternehmen holen. Das ginge dann jedoch auch zulasten von Zulieferern, die Teile für E-Autos entwickeln und herstellen.
„Vor allem für die mittelständisch geprägte Zuliefererbranche ist der Übergang zur Elektromobilität eine große Herausforderung“, sagte IfoPräsident Clemens Fuest. Im Jahr 2019 lag der Produktionswert aller direkt vom Verbrenner abhängigen Produkte bei 149 Milliarden Euro. E-Autos brauchen hingegen keine Zylinderköpfe, Kolben, Kraftstoffpumpen, Zündkerzen und Auspufftöpfe mehr.
„Eine zentrale Frage in den kommenden Jahren“ist für die Ifo-Forscher, ob der Abbau paralleler Strukturen für Verbrenner- und Elektroautos sowie eine geringere Wertschöpfung weitere Stellen kostet.