Schwäbische Zeitung (Laupheim)
DIW geht von schnellerem Wachstum aus
BERLIN (dpa) - Die Wirtschaft erholt sich aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung schneller als gedacht. Dieses Jahr rechnen die Wissenschaftler mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 3,2 Prozent, im nächsten Jahr von 4,3 Prozent. Die Prognose hat sich damit leicht verbessert. „Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich einen guten Sommer erleben, aber sie ist noch nicht über den Berg“, sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher am Donnerstag. „Rückschläge sind jederzeit möglich, vor allem ab dem Herbst.“
Vieles hängt demnach davon ab, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt. „Insbesondere die Dienstleistungsbereiche profitieren jetzt von den Lockerungsmaßnahmen“, sagte Konjunkturexperte Claus Michelsen. „Erst wenn die Impfquote so hoch ist, dass zumindest annähernd eine Herdenimmunität erreicht ist, werden wir einen nachhaltigen Aufschwung erleben.“
Die Deutsche Wirtschaft profitiere auch davon, dass sich die Weltwirtschaft insgesamt erhole. Vor allem in Europa und den USA seien Fahrzeuge und Maschinen aus Deutschland gefragt, heißt es im Wochenbericht des Instituts. Probleme bereite aber weiter der Mangel an wichtigen Bau-Rohstoffen und Bauteilen wie etwa Halbleitern für die Industrie. „All das steht aber auf wackligen Beinen, solange die Corona-Pandemie nicht nachhaltig eingedämmt ist“, hob das DIW hervor.