Schwäbische Zeitung (Laupheim)
THW stärkt den Standort Biberach
Neue Regionalstelle ab 2023 in der Wilhelmstraße – Neue Fahrzeuge für den Ortsverband
BIBERACH - Der Startschuss für ein wichtiges Projekt des Technischen Hilfswerks (THW) ist diese Woche in Biberach gefallen: Die THW-Regionalstelle, die für rund 1000 Einsatzkräfte in ganz Oberschwaben verantwortlich ist, erhält ein neues Gebäude an der Ecke Wilhelmstraße/Bleicherstraße. Zum Auftakt der Arbeiten war sogar THW-Präsident Gerd Friedsam nach Biberach gekommen.
Seit vielen Jahren ist die THWRegionalstelle, die von Carmen Egle geleitet wird, am Rolf-Keller-Platz im Stadtteil Sandberg untergebracht. Inzwischen sind dort rund 20 Hauptamtliche in beengten räumlichen Verhältnissen tätig. Zusammen mit dem Biberacher SPDBundestagsabgeordneten Martin Gerster, der auch Vizepräsident der THW-Bundesvereinigung ist, läuft seit Jahren die Suche nach neuen, größeren Räumen in Biberach.
Diese sind nun gefunden. Thomas Maucher aus Eberhardzell ist mit seiner Firma Eigentümer der Liegenschaft in der Wilhelmstraße 19 in Biberach, die durch die Deutsche Post genutzt wird. Er will das mehrstöckige Eckgebäude aus dem Jahr 1936, das seit mehreren Jahren leer steht, bereits im Juli abreißen lassen. Es wird ersetzt durch einen dreistöckigen Neubau, der von der Baufirma Braun aus Mietingen als Generalunternehmer errichtet wird. Nach der Fertigstellung wird das Gebäude spätestens im März 2023 an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) vermietet, die darin die THWRegionalstelle unterbringt.
„Das ist ein wichtiges Signal an das THW, denn Herr Maucher hätte das Gebäude auch problemlos anderweitig vermieten können“, sagte Martin Gerster auch mit Blick auf die langen Verhandlungen. Er wisse, was Ehrenamt bedeute, meinte
Maucher, er selbst sei früher im DRK aktiv gewesen. Er bekomme mit dem THW einen soliden Mieter. Neben Büroarbeitsplätzen werden dort auch Lagerkapazitäten, kleine Werkstätten, eine Garage sowie ein Übergabedepot für Material an die THW-Ortsverbände entstehen, erläuterte Carmen Egle. Ebenfalls ist in der Regionalstelle die Leitstelle für die sogenannte Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland (Seewa) Süd des THW beheimatet. Diese rückt zur Trinkwasseraufbereitung in Katastrophengebiete in der ganzen Welt aus. Und auch durch das geplante THW-Logistikzentrum Süd im Raum Biberach bekomme die hiesige Regionalstelle noch eine weitere Aufwertung, sagte Egle.
Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig es gewesen sei, das THW bereits vor vier bis fünf Jahren mit weiteren hauptamtlichen Kräften aufzustocken, sagte THW-Landesbeauftragter Dietmar Löffler und dankte Martin Gerster für seine Unterstützung. So war das THW in der Region am Aufbau der Impfzentren in verschiedenen Landkreisen beteiligt.
Bundesweit sei das THW in den vergangenen fünf Jahren von 800 auf rund 2000 hauptamtliche Kräfte gewachsen, sagte Präsident Friedsam. Dies bedinge auch einen Ausbau der rund 700 Standorte in der Bundesrepublik. Rund 200 Baumaßnahmen stünden in den nächsten zehn Jahren an. Durch ein modernes Gebäude werde dies nun auch in Biberach nach außen dokumentiert. „Zum Einzugstermin komme ich auf jeden Fall wieder“, kündigte Friedsam an.
Bei seinem Besuch beim Biberacher
THW-Ortsverband konnte Gerd Friedsam auch noch zwei neue Fahrzeuge ihrer Bestimmung übergeben. Beim einen handelt es sich um einen Gerätekraftwagen (GKW) für die Bergungsgruppe Biberach. Dieser ersetzt den alten GKW, der 28 Jahre im Einsatz war. Das Fahrzeug ist mit einer Mannschaftskabine ausgestattet und bietet Stauraum für Werkzeuge, Geräte, Sicherungsund Schutzausrüstung. Das zweite Fahrzeug ist ein Pkw für die Führungseinheit Logistik, ebenfalls eine Ersatzbeschaffung für ein 16 Jahre altes Fahrzeug. Der Ortsverband Biberach profitiert mit diesen neuen Fahrzeugen vom Sonderprogramm Einsatzfahrzeuge, das der Haushaltsausschuss im Bundestag zusätzlich zu den bereits geplanten Beschaffungen beschlossen hatte.