Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Fahrende Bühne soll durch die Stadt rollen
Kultursommer überrascht: Ulm möchte mit neuem Konzept die Kultur „aus dem Corona-Schlaf wecken“
ULM (veli/sz) - „Kultursommer 2021“– unter diesem Motto möchte die Stadt Ulm der lokalen Künstlerszene im zweiten Pandemie-Sommer neue Chancen bieten.
Mit dem Kulturzentrum Roxy und dem Club Gleis 44 habe man im Frühjahr ein Konzept erarbeitet und Mittel beantragt, so Iris Mann, Ulms Kulturbürgermeisterin. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Engagement diesen Sommer nicht nur strukturell, sondern auch mit großen Fördergeldern finanziell ermöglichen können“, erklärt Mann jetzt in einer Mitteilung.
Die Bundesstiftung für Kultur fördert den „Kultursommer“mit 364 300 Euro. Aber was bringt die satte Summe für die Künstler – und für den Kultursommer?
Insgesamt beträgt das Budget 450 000 Euro, das von der Stadt Ulm, Sponsoren und Drittmittelgebern mitfinanziert wird. Roxy, Ulmer HfG-Archiv, Museum und Gleis 44 werden zum Programm beitragen. Die Kulturabteilung plant dafür sechs Wochenenden und mehr als 20 „größere Veranstaltungskonzepte unterschiedlichen Charakters“an acht Open-AirStätten.
Die städtische Projektplanung leitet Samuel Rettig, Gründer des Gleis 44. „Im Liederkranz haben wir letztes Jahr erlebt, welche schönen Effekte es hat, wenn man Kultur an Orte bringt, an denen zuvor noch keine war“, sagt er. Das Programm soll alle Sparten und Gruppen ansprechen – Sub-, Breitenund Hochkultur – und soll am Schwörwochenende Mitte Juli beginnen. Rettig bleibt aber vage in seiner Ankündigung: Er könne und wolle noch nicht zu viel verraten.
„Aber der Ort, an dem wir planen, ist jeder Ulmerin und jedem Ulmer ein Begriff “, sagt er. Künstler, Vereine und Kreative seien eingeladen, das Programm mitzugestalten. Anfragen nimmt die Stadt über kultursommer@ulm.de entgegen.
Das Roxy, das HfG-Archiv und das Museum Ulm bieten für sieben Veranstaltungen einen Rahmen. Das Roxy beginnt: Für das Open-Air-Projekt „Balagan!“erarbeitet Regisseurin Helena Waldmann eine „moderne Popup-Choreografie“. Ihr Stück wird auf einer fahrenden Bühne auf Plätzen aufgeführt und soll schon Mitte Juli die Ulmer und Ulmerinnen überraschen. Die Tanz- und VolkstheaterPerformance begleitet die Hamburger Band „Meute“. Außerdem veranstaltet das Roxy bis in den September Lesungen mit Autoren und Kulturwanderungen zu außergewöhnlichen Orten.
Sabine Schwarzenböck, Leiterin der Kulturabteilung, erklärt, sie sei „stolz auf unsere lokale Kulturszene und unsere Akteure, die nach dieser schwierigen Phase mit so viel Elan in den Sommer starten“.