Schwäbische Zeitung (Laupheim)
DFL-Boss setzt auf Rückkehr der Fans
BERLIN (dpa) - Der Supercup mit dem deutschen Clásico BVB gegen Bayern vor mehr als 80 000 Fans im voll besetzten Dortmunder Signal Iduna Park? Angesichts immer weiter sinkender Corona-Zahlen wünschen sich nicht nur Fußball-Spitzenfunktionäre eine baldige Rückkehr zur Normalität. „Wir setzen uns gern mit allen maßgeblichen Organisationen an einen Tisch und beraten, was möglich und sinnvoll ist“, sagte BVB-Boss Joachim Watzke.
In einem gemeinsamen „Bild“-Interview mit DFL-Chef Christian Seifert und Münchens Noch-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sprach er sich damit dafür aus, dass das Duell der Dortmunder gegen den deutschen Meister am 17. August ein Modellversuch mit einem ausverkauften Stadion sein könnte.
Nachdem die deutsche Bundesliga in der Corona-Pandemie unter Führung von DFL-Chef Seifert mit ihrem Hygienekonzept als erste Profiliga in Europa wieder in den Spielbetrieb startete und damit internationaler Vorreiter und Ideengeber war, drängt man nun auf eine schnelle Rückkehr der Zuschauer in die Fußball-Stadien. „Es geht hier um Grundrechte von Menschen und Unternehmen. Es gab gute Gründe, diese vorübergehend einzuschränken. Aber es gibt zwischenzeitlich mehr Gründe, diese Einschränkungen schrittweise zurückzunehmen“, sagte Seifert (52). Er sehe „derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen jeglicher Art zurückzukehren.“
Für Seifert spreche nichts gegen ausverkaufte Stadien bei Fußballspielen oder Konzerten, wenn nur Geimpfte, Genesene oder Getestete kommen dürfen. „Es gibt international meines Wissens keinen einzigen Hinweis, dass von einer Großveranstaltung mit Geimpften, Genesenen oder negativ Getesteten eine größere Gefahr ausgeht“, sagte er.