Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Es braucht mindestens einen Punkt, um komplizierte Rechnerei zu verhindern
Die Statistik lügt nicht. Das Schöne aber ist: Man kann sie widerlegen.
Der deutschen Nationalelf droht also Ungemach vor dem Duell mit Europameister Portugal.
Aber auch bei einer Pleite gegen die Portugiesen wäre es noch nicht vorbei, da ja die vier besten Gruppendritten weiterkommen, also 16 der 24 Teilnehmer die erste K.o.-Runde erreichen. Einen Vorteil hat die deutsche Mannschaft: Weil das dritte Gruppenspiel gegen Ungarn zum Abschluss der Vorrunde am MittSieger woch 21 Uhr (parallel dazu Frankreich gegen Portugal) stattfindet, weiß das Team von Bundestrainer Joachim Löw, welches Resultat es im Fall der Fälle erreichen müsste.
Heißt also: Ein Punkt Minimum sollte gegen Portugal herausspringen, damit der letzte Spieltag nicht zur großen Zitterpartie samt Rechnerei wird. Da der Gruppensieg nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Frankreich für das DFB-Team unwahrscheinlich geworden ist, hat man Rang zwei im Visier. Dann ginge es im Achtelfinale am 29. Juni in London gegen den Sieger der Gruppe D, vermutlich England. Als glücklicher Dritter könnte man jeweils am 27. Juni auf den
der Gruppe B (wohl Belgien) oder D (Holland – steht bereits fest) treffen. Harte Brocken – so oder so. Übrigens:
Funfact dabei: Bei der EM 2016 in Frankreich kam Portugal mit drei (!) Remis in der Gruppenphase (1:1 gegen Island, 0:0 gegen Österreich und 3:3 gegen Ungarn) ins Achtelfinale. Als Dritter der vier besten Gruppendritten. Beim torreichen Remis gegen Ungarn mussten die Portugiesen dreimal einen Rückstand wettmachen. Der Rest der Story ist bekannt: Portugal wurde Europameister. (pst)