Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Geflüchtete besuchen Museumsdorf
Was mit dem Projekt in Kürnbach erreicht werden soll
Maßnahmen, darunter Menschen mit Migrationshintergrund. Ich finde es großartig, dass unser Amt für Flüchtlinge und Integration hier kooperiert und das Museumsdorf spezielle Bildungsangebote für Geflüchtete schafft.“
Wie die anderen Maßnahmen im Projekt „Gemeinsam(es) Erleben im Museumsdorf“wurde auch dieses Angebot entwickelt und umgesetzt von der Kürnbacher Museumspädagogin Verena Amann. Ihr geht es dabei nicht in erster Linie um Belehrung: „Wir möchten die Geflüchteten über unsere Geschichte informieren, ebenso wichtig ist es aber, in einen gemeinsamen Austausch zu kommen – und das hat mit diesen neun Männern sehr gut funktioniert“, resümiert die Museumspädagogin. „Wir entwickeln die Maßnahmen ständig weiter, die Erfahrungen fließen für weitere künftige Gruppen ein.“
Beim gemeinsamen Gang durch das Museumsdorf gewährte Verena Amann Einblick in die oberschwäbische Geschichte anhand von Alltagsfragen, die in allen Kulturkreisen zentral sind wie Kleidung, Ernährung, landwirtschaftliche Arbeiten und Geschlechterrollen.
In Kürnbach konnten sie selbst in die Kleidung eines oberschwäbischen Knechts schlüpfen oder auf traditionelle Art Getreide dreschen. Im Gespräch über eigene Erfahrungen und kulturelle Hintergründe der einzelnen Geflüchteten fanden sich schnell unterschiedliche, aber auch viele gemeinsame Erfahrungen. Und Spaß, das war schnell zu merken, machte ihnen diese Form der praktischen Landeskunde auch.
Das Projekt „Gemeinsam(es) Erleben im Museumsdorf“nimmt bei
TRAUERANZEIGEN
Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur Geflüchtete in den Blick. Unter denjenigen, die schon länger hier leben, bilden Russisch und Türkisch die größten Sprachgruppen. Das Museumsdorf hat seinen Medienguide deshalb nicht nur in einer englischen, französischen und italienischen Fassung erstellt, sondern auch um ein russisches, türkisches und arabisches Angebot erweitert.
„Schon jetzt ist das Museumsdorf einer der wichtigsten Anbieter generationenübergreifender Bildungsangebote,
Kürnbach ist damit eine unverzichtbare Größe in der Bildungsinfrastruktur im Landkreis“, unterstreicht Landrat Heiko Schmid. Die neuen Programme für Menschen mit Migrationshintergrund zeigten aber, dass verschiedene Zielgruppen bislang zu wenig beachtet wurden. Landrat Schmid ergänzt: „Wir haben da noch viel zu tun – ich bin aber davon überzeugt, dass sich diese Arbeit lohnt. Und der Erfolg dieses Programms mit den Riedlinger Teilnehmern gibt uns bereits recht.“