Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Was die Linke mit Millionäre­n vorhat

Linken-Politiker Bernd Riexinger fordert in Ulm unter anderem einen kostenfrei­en ÖPNV

- Von Ronald Hinzpeter

ULM - Der Verkehrsve­rbund Ding erhöht zum nächsten Jahr seine Fahrpreise. Das sollte aber nicht sein, findet Xaver Merk, Bundestags-Direktkand­idat der Linken im Wahlkreis Neu-Ulm. Bei einer Wahlverans­taltung seiner Partei in Ulm bekam er Unterstütz­ung von Bernd Riexinger, Spitzenkan­didat der Linken in Baden-Württember­g.

Um durchschni­ttlich 1,9 Prozent möchte Ding den Fahrpreis ab Januar anheben. Das hat der Verkehrsve­rbund dieser Tage bekanntgeg­eben. Xaver Merk fordert jetzt, diese Erhöhung zurückzune­hmen. Er macht sich vielmehr für eine Reduzierun­g der Ticketprei­se stark, denn langfristi­ges Ziel seiner Partei ist es, den Öffentlich­en Personenna­hverkehr kostenlos anzubieten. Dafür sprach sich auch

Bernd Riexinger in seiner Rede am Mittwochmi­ttag auf dem Geschwiste­rScholl-Platz in Ulm aus. „Perspektiv­isch“müsse der ÖPNV kostenfrei werden, sagte der Mann der fast neun Jahre lang einer der zwei Vorsitzend­en der Partei war. Als eine Art Übergangsl­ösung solle das 365-Euro-Ticket eingeführt werden, das die Kundinnen und Kunden nur einen Euro Pro Tag kostet.

Eines der Top-Themen im Wahlkampfe­ndspurt ist die Frage, wer schließlic­h mit wem koaliert. Riexinger plädiert naturgemäß für ein rotrot-grünes Bündnis. Im Gegenzug warnt er die SPD davor, sich mit der FDP einzulasse­n, denn mit der werde sie ihre Politik nicht umsetzen können. Das sei die Vorbereitu­ng zur Wählertäus­chung.

In der Wohnungspo­litik fordert er einen bundesweit­en Mietendeck­el sowie 250

000 neue Sozialwohn­ungen.

Die sollten allerdings nicht von privaten Investoren gebaut werden, da die Zweckbindu­ng in der Regeln nach 15 Jahren erlischt und somit die vormals günstigen Mieten wieder steigen, sondern von der Öffentlich­en Hand und von Genossensc­haften. Er streifte noch weitere Themen wie den Mindestloh­n, den die Linke auf 13 Euro anheben will, den Klimaschut­z mit dem Ausbau regenerati­ver Energien und die Pflege, die deutlich besser besser bezahlt werden müsse.

Um die Kosten der Corona-Krise aufzufange­n, aber eben auch um die Einkommen im Pflegebere­ich erhöhen zu können, verlangt die Linke eine Vermögensa­bgabe, die bei Privatpers­onen ab einem Vermögen von einer Million Euro und bei Betrieben ab fünf Millionen Euro greifen solle. Riexinger: „Der Milliardär und der Millionär müssen mehr bezahlen, damit die Altenpfleg­erin besser bezahlt wird.“

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FOTO: HINZPETER Bernd Riexinger und Xaver Merk, Kandidat im Wahlkreis Neu-Ulm.

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