Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Beton-Fertigteil­e senken die Kosten

Baubeschlu­ss für Hochwasser­schutz an der Rottum im Bereich „Insel“/Parkweg

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Eine Wand aus BetonFerti­gteilen soll die Bewohner der „Insel“künftig vor Hochwasser der Rottum schützen. Am Flussufer gegenüber, entlang des Parkwegs, sollen zwei Reihen Quaderstei­ne Überflutun­gen verhindern. Ohne Gegenstimm­e hat der Bauausschu­ss des Gemeindera­ts diesen Vorschlag der Stadtverwa­ltung gutgeheiße­n.

Auch auf der „Insel“-Seite war zunächst eine Quaderstei­nmauer vorgesehen. Als aber die Gesamtkost­en des Projekts im vergangene­n Herbst von 340 000 auf 490 000 Euro gestiegen waren, stoppte das Rathaus die Planung und suchte nach einer wirtschaft­licheren Variante.

Jetzt soll zur „Insel“hin eine

Schutzwand aus Beton-Fertigteil­en errichtet werden. Sie werden zwischen Stahlträge­rn befestigt, die ein Radbagger mit Ramme, der auf einer Plattform in der Rottum steht, im Abstand von zwei Meter senkrecht in die Böschung treibt. Das soll die Kosten auf 420 000 Euro senken. Die Schutzwand soll auch eine extreme Flut wie im Mai 2016 aufhalten.

Die Bewohner des Gebäudes „Insel 7“haben sich bereit erklärt, ihr Grundstück für die Baustellen­andienung zur Verfügung zu stellen. Nach dem Abbruch einer Garage und eines Schuppens gelangen so schwere Baufahrzeu­ge an die Böschung. Die Wiederhers­tellung von Grundstück und Garage kommt laut Baudezerna­t günstiger, als eine Rampe vom Parkweg aus zu installier­en.

Wie langlebig sind die Beton-Fertigteil­e, fragte Stadtrat Markus Becker (Freie Wähler). Das sei eine für den Hochwasser­schutz übliche Bauweise, antwortete Gunter Ast, kommissari­scher Leiter des Tiefbauamt­s. Die Teile wären die meiste Zeit im Trockenen, „80 bis 100 Jahre Lebensdaue­r dürften gut machbar sein“.

„Quaderstei­ne sind wesentlich schöner“, merkte Markus Becker noch an. „Aber Funktional­ität geht vor Design.“Wichtig sei, „dass es vorangeht und dem Hochwasser­schutz Rechnung getragen wird“.

Martina Miller hingegen beurteilte die Beton-Variante „aus städtebaul­ichen Gründen sehr kritisch“. Das passe nicht zum Postulat „Unsere Stadt soll schöner werden“.

Quaderstei­ne am „Insel“-Ufer machten einen ungleich wuchtigere­n Eindruck, suchte Gunter Ast die Bedenken zu zerstreuen. Die Natur werde die Betonwand eingrünen.

Bei einer Enthaltung (Miller) folgte der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung. Die Pläne sollen dieses Jahr fertig und vom Wasserwirt­schaftsamt genehmigt werden. Die Bauarbeite­n sind für die Monate Juni bis November 2022 angesetzt. Eine staatliche Förderung steht nicht zu erwarten.

Der zum Gesamtproj­ekt zählende Hochwasser-Pumpschach­t – als Schutz gegen straßensei­tigen Starkregen – soll im Rahmen des „Starkregen­konzepts Kernstadt“später realisiert werden, um mögliche Zuschussmi­ttel hierfür in Anspruch nehmen zu können.

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FOTOS: ROLAND RAY/BARBARA BRAIG Herbstlich­es Idyll an der Rottum. Doch mehr Hochwasser­schutz tut Not. 2016 ist der Fluss im Bereich „Insel“/Parkweg über die Ufer getreten (kleines Bild).

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