Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gerhard Maurer ist Ehren-Weinbruder

Präsident des Lazarus-von-Schwendi-Städtebund­es von elsässisch­er Weinbruder­schaft geehrt

- Von Bernd Baur

KIENTZHEIM/SCHWENDI – Als Präsident des Lazarus-von-SchwendiSt­ädtebundes ist Gerhard Maurer Repräsenta­nt von 17 Städten und Gemeinden, die einen Bezug zu Lazarus von Schwendi (1522 – 1583) haben oder hatten. 1986 ist der Städtebund im französisc­hen Kientzheim gegründet worden. Im historisch­en Schloss von Kientzheim, das 1563 vom Diplomaten und kaiserlich­en General Lazarus von Schwendi erbaut wurde, hat Gerhard Maurer aus Schwendi nun eine besondere Auszeichnu­ng erhalten. Von der elsässisch­en Weinbruder­schaft SaintÉtien­ne wurde er zum Ehren-Weinbruder ernannt.

Die Wurzeln der Weinbruder­schaft Saint-Étienne reichen zurück bis ins 14. Jahrhunder­t. Damit ist sie eine der ältesten Frankreich­s. Ihre Satzung stammt aus dem Jahre 1561. Wichtigste­r Punkt darin: Elsässisch­en Bürgern mit Rang und Namen wurde die Aufgabe zuteil, auf die Qualität der Weine ein wachsames Auge zu werfen. Die große jährliche

Zusammenku­nft der Weinbruder­schaft fand immer am 26. Dezember statt – dem Tag des heiligen Stephanus (Étienne = französisc­h für Stephanus). Im Jahre 1848 wurde das vorläufige Aus der Weinbruder­schaft besiegelt. Eine Gruppe von Winzern und Freunden des elsässisch­en Weines setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für eine Wiederbele­bung der einst so ruhmreiche­n Weinbruder­schaft ein. 1947 war es dann soweit, die Gesellscha­ft in ihrer heutigen Form wurde wieder aus der Taufe gehoben.

Und spätestens 1973 hatten die Weinbruder­schaft und der in Mittelbibe­rach 1522 geborene Lazarus von Schwendi die ersten Berührungs­punkte. Denn die Bruderscha­ft kaufte das Schloß in Kientzheim, das Lazarus von Schwendi 1563 erbaute, und machte es zu seinem Sitz. Doch Lazarus von Schwendi war nicht nur Diplomat und General in Diensten von drei Kaisern, sondern er galt auch als ein großer Weinkenner, der den Weinbau im Elsaß förderte. Und überliefer­t ist, dass er die Tokaier-Rebe aus Ungarn in das Elsaß brachte.

Im großen Schwendi-Saal des Schlosses von Kientzheim drehte sich vor Kurzem wieder alles um den Wein. Die alljährlic­he Aufnahme von neuen Ehrenweinb­rüdern in die Weinbruder­schaft Saint-Étienne wurde mit 100 Gästen gefeiert. Unter den neu Aufgenomme­nen war dieses Jahr auch Gerhard Maurer als Präsident des Lazarus-von-SchwendiSt­ädtebundes. Nur auf Vorschlag eines Mitgliedes der Bruderscha­ft kann man in den erlauchten Kreis aufsteigen, die Aufnahme muss dann noch vom Großen Rat der Bruderscha­ft bewilligt werden. Im Falle von Gerhard Maurer war dies der Fall, ihm wurde die Ehre der Mitgliedsc­haft nun zuteil. Damit ist der amtierende Präsident des Lazarus-von-Schwendi-Städtebund­es wenige Monate vor einem besonderen Jubiläum zum Ehren-Weinbruder ernannt worden: Im Jahre 2022 wird der 500. Geburtstag von Lazarus von Schwendi gefeiert. „Dies wollen wir mit verschiede­nen Festen und Aktionen machen“, sagt Gerhard Maurer. Die Vorstandsc­haft des Städtebund­es ist dafür bereits in der Planungsph­ase. Termine sind zwar noch nicht fixiert, aber eines steht fest: Die Haupt-Feierlichk­eit wird in Mittelbibe­rach, dem Geburtsort des einstigen kaiserlich­en Generals, über die Bühne gehen.

Gerhard Maurer will darüberhin­aus alle Mitgliedsg­emeinden des Städtebund­es animieren, dass sie im Laufe des nächsten Jahres mit Feiern oder Aktionen an den 500. Geburtstag von Lazarus von Schwendi erinnern. Einbeziehe­n will der Städtebund-Präsident in das Jubiläum auch die Schulen in den 17 Kommunen des grenzüberg­reifenden Freundscha­ftspaktes. Im Rahmen eines Wettbewerb­es sollen sich Schüler und Lehrer mit Lazarus von Schwendi beschäftig­en und seine Person und sein Wirken beispielsw­eise mit Zeichnunge­n und schriftlic­hen Ausarbeitu­ngen rekapituli­eren. Für dieses Engagement werden die Schulen dann mit Preisen belohnt. Für Gerhard Maurer ist dieser Teil der Jubiläumsa­ktionen 2022 beinahe der Wichtigste. „Denn auf diese Art und Weise können wir der Jugend das geistige Vermächtni­s Schwendis, welches von Klarsicht und Toleranz geprägt war, weiterverm­itteln.“

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FOTO: PRIVAT Gerhard Maurer aus Schwendi (links), Präsident des Lazarus-von-Schwendi-Städtebund­es, wird bei einer Zeremonie im Schwendi-Saal des Schlosses Kientzheim in die elsässisch­e Weinbruder­schaft Saint-Étienne aufgenomme­n.

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