Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Angst vor Inflation steigt laut einer Umfrage zum Weltspartag
Die steigende Inflation ist einer Umfrage zufolge die größte Sorge der Menschen in Deutschland bei der Vermögensbildung. 73 Prozent der Menschen sähen die Inflationsentwicklung kritisch, ergab eine Umfrage des Deutschen Sparkassenund Giroverbandes (DSGV) zum Weltspartag. Bei den über 60-Jährigen seien es 85 Prozent, in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen 61 Prozent, teilte der Verband am Donnerstag mit. Befragt wurden im Oktober 1000 Menschen in Deutschland.
„Aus meiner Sicht ist diese Entwicklung der steigenden Inflation gefährlich. Sie sollte nicht als vorübergehender Effekt nach der Coroführe. na-Krise verharmlost werden“, erklärte DSGV-Präsident Helmut Schleweis. Er forderte, dass die Europäische Zentralbank im Dezember die Weichen für einen Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik stellen müsse. „Schritt eins sollte das Auslaufen der pandemiebedingten Sonderprogramme sein.“Parallel dazu halte der DSGV es als Schritt zwei für erforderlich, die Freibeträge der Geschäftsbanken bei der kurzfristigen Anlage von nicht benötigtem Zentralbankgeld „deutlich“zu erhöhen. Nur so könne vermieden werden, dass die Einlagenschwemme zu einem dauerhaften Substanzverlust der Kreditinstitute
„Und der dritte und ganz wichtige Schritt muss dann eine Überwindung der negativen Leitzinsen sein. Die EZB sollte in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres hierfür Perspektiven eröffnen“, forderte Schleweis. Auch die Wirtschaftspolitik sei gefragt. Die Erfahrungen in der Corona-Pandemie, beim Unfall im Suez-Kanal und die jetzigen Lieferengpässe zeigten es. Schleweis riet: „Europa muss bei Schlüsseltechnologien und wichtigen Zulieferprodukten seine Abhängigkeit von globalen Zulieferern dringend verringern.“Das sei eine Kernaufgabe einer neuen Regierungskoalition. (AFP)