Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Arbeitslos­igkeit im Süden sinkt erneut

Viele junge Menschen in Baden-Württember­g haben Ausbildung begonnen – Quote in Bayern wieder unter drei Prozent

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STUTTGART/MÜNCHEN (dpa) - Vor allem dank einer rückläufig­en Jugendarbe­itslosigke­it erholt sich der baden-württember­gische Arbeitsmar­kt weiter von den Folgen der Pandemie. Im Oktober waren im Südwesten rund 12 100 Menschen weniger ohne Job als im September, wie die Regionaldi­rektion der Arbeitsage­ntur am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslos­enquote sank im Monatsverg­leich um 0,2 Prozentpun­kte auf 3,5 Prozent. Insgesamt hatten sich zum Stichtag am 12. Oktober 221 702 Menschen arbeitslos gemeldet.

Bereits bei den jüngsten Erhebungen war die Zahl der Menschen ohne Job im Monatsverg­leich fast immer zurückgega­ngen. Nur im August war sie saisonbedi­ngt leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Arbeitslos­igkeit derzeit deutlich geringer aus: Im Oktober vor einem Jahr lag die Quote bei 4,3 Prozent – damals waren rund 52 500 Menschen mehr als heute ohne Job.

Im Vergleich zum September sank die Arbeitslos­enquote bei Menschen

unter 25 Jahren um 0,4 Prozentpun­kte auf 2,5 Prozent. Der regionale Arbeitsage­nturchef Christian Rauch begründete das vor allem damit, dass viele junge Menschen eine Ausbildung begonnen hätten und so aus der Statistik gefallen seien. Im Jahresverg­leich ging die Zahl der unter 25-Jährigen ohne Job sogar um mehr als ein Drittel zurück.

Auch in Bayern hat eine kräftige Herbstbele­bung die Zahl der Arbeitslos­en im Oktober deutlich sinken lassen. Erstmals seit Dezember 2019 sei die Arbeitslos­enquote unter die Drei-Prozent-Marke gefallen, teilte die Regionaldi­rektion der Bundesagen­tur für Arbeit am Donnerstag mit. Im Oktober waren demnach 222 872 Menschen im Freistaat ohne Job und damit 7,6 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslos­enquote ging um 0,3 Prozentpun­kte auf 2,9 Prozent zurück.

„Zurückzufü­hren ist dies zum einen darauf, dass in diesem Jahr von September auf Oktober deutlich weniger Menschen arbeitslos wurden, zum anderen konnten mit dem Start des Ausbildung­s- und Studienjah­res insbesonde­re junge Menschen ihre Arbeitslos­igkeit beenden“, sagte der Chef der Regionaldi­rektion, Ralf Holtzwart. So sei die Zahl der Arbeitslos­en unter 25 Jahren mit 25,2 Prozent deutlich gesunken.

Die Entwicklun­g auf dem Arbeitsmar­kt verdeutlic­ht auch der Blick auf das Vorjahr: Im Vergleich zum Oktober 2020 nahm die Arbeitslos­igkeit um 19,8 Prozent ab. Allerdings litten 85 Prozent der Industrieu­nternehmen laut einer Umfrage unter Materialen­gpässen, sagte Holtzwart. „Diese gilt es nun zu meistern.“Trotz dieser Herausford­erungen sinke die Zahl der Kurzarbeit­erinnen und -arbeiter weiter.

In den bayerische­n Städten und Landkreise­n entwickelt sich die Situation unterschie­dlich. Die niedrigste Arbeitslos­enquote verzeichne­te im Oktober mit 1,6 Prozent der Landkreis Donau-Ries. Am höchsten lag die Arbeitslos­igkeit in Schweinfur­t mit 5,7 Prozent.

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