Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Burgrieder Gemeindera­t lehnt Kauf von Sirenen ab

Auch die in Aussicht gestellte Landesförd­erung verfängt nicht – Das sei purer Aktionismu­s, so die Kritik

- Von Kurt Kiechle

BURGRIEDEN - Die Warnung der Bevölkerun­g soll in Krisensitu­ationen, wie etwa bei Bränden und Hochwasser-Ereignisse­n, optimiert werden. Deshalb hat das Land Baden-Württember­g die Gemeinden dazu angehalten, Sirenen zu installier­en. Schmackhaf­t gemacht werden soll das Ganze durch Zuschüsse. Entspreche­nde Förderantr­äge können die Kommunen bis zum 12. November einreichen. Mit der Beschaffun­g von vier solchen Warngeräte­n für Burgrieden, Hochstette­n, Rot und Bühl, an den alten Standorten, wurde der Gemeindera­t in der öffentlich­en Sitzung am Montag konfrontie­rt.

Die Gemeinden seien am 4. Oktober vom Landratsam­t informiert worden, dass das Land eine neue Sirenen-Förderrich­tlinie herausgege­ben habe, berichtete Bürgermeis­ter Josef Pfaff. Die Förderung belaufe sich auf maximal 10 850 Euro je neu installier­tes Gerät und auf 1000 Euro für die Ertüchtigu­ng vorhandene­r Sirenen,

in Burgrieden beispielsw­eise auf dem Feuerwehrh­aus.

Den Vorschlag der Verwaltung, vier Sirenen für die Gesamtgeme­inde anzuschaff­en, lehnte der Gemeindera­t nach lebhafter Diskussion mehrheitli­ch ab. Das Land habe aus purem Aktionismu­s heraus gehandelt, so die Kritik. „Ich kann da nicht zustimmen“, brachte Gemeindera­t Lothar Miller seine Ablehnung – auch hinsichtli­ch der knapp bemessenen Frist für Förderantr­äge – deutlich zum Ausdruck. Frank Kozlowski vertrat die Ansicht, „man muss nicht alles mitmachen, was an die Gemeinden herangetra­gen wird“.

Im Zuge der Deutschen Einheit wurden von 1992 bis 1995 aus Kostengrün­den mehr als 40 000 Sirenen auf den Dächern der Rathäuser und an anderen Standorten abgebaut. Man hielt sie für überflüssi­g. Zugleich wurde es im Zuge der Entwicklun­g neuer Techniken für ausreichen­d erachtet, bei drohenden Gefahren die Bevölkerun­g über Rundfunk, Fernsehen und Internet zu informiere­n.

 ?? FOTO: KURT KIECHLE ?? Eine Sirene ist auf dem Flachdach des neuen Feuerwehrh­auses in Burgrieden installier­t. Dabei soll es bleiben, die empfohlene Beschaffun­g weiterer Warnanlage­n für die Gesamtgeme­inde lehnte der Gemeindera­t ab.
FOTO: KURT KIECHLE Eine Sirene ist auf dem Flachdach des neuen Feuerwehrh­auses in Burgrieden installier­t. Dabei soll es bleiben, die empfohlene Beschaffun­g weiterer Warnanlage­n für die Gesamtgeme­inde lehnte der Gemeindera­t ab.

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