Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Tagespflege und Wohngemeinschaften inklusive
In Achstetten entsteht ein Quartier für ältere, betreuungs -und pflegebedürftige Menschen
ACHSTETTEN - Dem Baugesuch für das erste Gebäude eines am Langer Weg in Achstetten geplanten Quartierszentrums hat der Gemeinderat am Montag zugestimmt. Folgen sollen noch vier Punkthäuser mit je 15 altersgerechten betreuten Wohnungen. Auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal sollen künftig zwei Tagespflegen, zwei Seniorenwohngemeinschaften, zwei Aktivitäten-Räume, ein Raum für Mittagstisch, ein Quartiersbüro und ein Ambulanter Dienst vor Ort untergebracht werden.
Mit der Genehmigung des ersten Baugesuchs schließt sich ein Kreis, der vor neun Jahren seinen Ausgang nahm. Damals, 2012, fand die erste Infoveranstaltung für die Bevölkerung zur Ansiedlung eines Pflegeheims in Achstetten statt. Jürgen Kielkopf, Geschäftsführer der K3 Immobilien GmbH, stellte das Projekt vor, das damals auf großen Zuspruch stieß. Im Anschluss wurde ein Bebauungsplan „Pflegeheim“aufgestellt.
Kielkopf war es auch, der am Montag das neu konzipierte Projekt dem Gemeinderat vorstellte. Die Zeiten hätten sich geändert, sagte er. Kernelement des neuen Wohn-, Teilhabeund Pflegegesetzes (WTPG) seien ambulant betreute Wohngemeinschaften. Daraufhin wurden auch die neuen Planungen ausgerichtet. Kielkopf hat die Konzeption erarbeitet; seine Firma, die K3 Immobilien GmbH, ist derzeit Besitzerin des Grundstücks. Bauherrin für das Quartierszentrum ist die Frey & Schneider Wohnen GbR, künftige Betreiberin die Häusliche Pflege Schneider Ulm mit Sitz in Illerkirchberg. Bauträger für die Punkthäuser ist die Firma Econ Projekt AG.
Patrick Frey von der Häuslichen Pflege Schneider stellte die Konzeption des neuen Quartierszentrums vor. Die Leistungserbringer (Betreiber) brächten sich in die Gestaltung des sozialen Nahraums so ein, dass möglichst alle Menschen mit Unterstützungsbedarf dort möglichst lange wohnen bleiben und gut leben können, sagte er. Zu den Leistungen für die Bewohner der Punkthäuser gehören nach seinen Angaben barrierefreie Wohnungen, 24 StundenHausnotruf, ein Aktivitätenraum mit Internet und Bibliothek, ein weiterer
Raum für Familientreffen und kleine Feiern sowie ein Raum für Tagespflege und am Wochenende für größere Feiern.
Des Weiteren gebe es einen stundenweisen Ansprechpartner, Regelangebote über eine Servicepauschale, Beratung zu ambulanten und stationären Versorgungsmöglichkeiten, Teilnahme an der Tagespflege und die Möglichkeit des Umzugs in eine Seniorengemeinschaft, sollte sich der physische oder psychische Zustand der Bewohnerin oder des Bewohners verschlechtern und er oder sie nicht mehr alleine wohnen können. Das Ganze werde in ein alltagsorientiertes Betreuungskonzept verpackt, mit einer Tagesstruktur, die eine normale Lebensgestaltung ermögliche, so Frey.
Ob es eine Möglichkeit gebe, im
Das Baugrundstück am Langer Weg in Achstetten.
Quartierszentrum ein öffentliches Café als Treffpunkt für Familien und Senioren zu integrieren, wollte Bürgermeister Kai Feneberg wissen. Man sei dafür auf jeden Fall offen, antwortete André Frey und wünschte sich den Austausch mit den Einwohnern von Achstetten.
Gemeinderat Sascha Stecken interessierte, wie die Wohnungen verkauft werden; ob kontrolliert werde, ob die Käufer wie vorgesehen ältere Personen seien. Alle Wohnungen würden nur zusammen mit einem verpflichtenden Betreuungsvertrag verkauft, an den man sich auch halten müsse, wenn die Wohnung vermietet wird, antwortete Kielkopf. Klare Zielgruppe für die Wohnungen im Quartier seien Menschen, die Betreuungsbedarf haben. Grundsätzlich seien dies Menschen ab 65, ergänzte André Frey.
Ergänzend informierte André Maier, Geschäftsführer der Econ Projekt AG, auf eine Frage aus dem Gemeinderat, dass für die Quartiershäuser gerade das Realisierungskonzept und die Baugesuche erarbeitet werden. Wenn alles fertig und genehmigt ist, sei für den Baubeginn das dritte Quartal 2022 vorgesehen.
Im Anschluss stellte Claus Wassmer noch einmal kurz das vorliegende Baugesuch für das Quartierszentrum vor. Das Gebäude habe drei Vollgeschosse, die vorgesehenen neun Stellplätze seien ausreichend. Der Gemeinderat stimmte dem Baugesuch einstimmig zu.