Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Derbyfieber an der Rottum
Fußball, Landesliga: Mietingen empfängt Laupheim
MIETINGEN - Der SV Mietingen trifft nach drei in Folge verlorenen Spielen ausgerechnet auf den Tabellenzweiten der Fußball-Landesliga und Nachbarn FV Olympia Laupheim. Die Gäste dagegen haben bislang nur eine Niederlage kassiert in dieser Spielzeit beim 1:2 in Kehlen. In der vergangenen Saison gewann Laupheim in Mietingen mit 6:1. Spielbeginn auf dem Mietinger Sportgelände ist am Samstag um 15 Uhr.
Dieses Ergebnis aus der letzten Begegnung der beiden Mannschaften wird naturgemäß unterschiedlich beachtet. Während es in Mietingen als zusätzliche Motivation dient, zu zeigen, dass man besser ist als in diesem Spiel, wird diesem Fakt in Laupheim keine große Bedeutung beigemessen. „Daran denken wir nicht mehr. Das ist ein ganz neues Spiel“, sagt Olympia-Cheftrainer Stefan Wiest. Rafael Mayer, Coach des SV Mietingen, hat dagegen schon während der gesamten Trainingswoche eine besondere Stimmung wahrgenommen. „Das ist schon ein Spiel, das anders ist als gegen Trillfingen oder Nusplingen. Zudem wurmt das 1:6 aus dem vergangenen Jahr immer noch.“
Gegen einen Nachbarn, der drei Kilometer entfernt ist, zu spielen, ist eben was Besonderes für beide Mannschaften. Besonders vor allem vermutlich für die drei Ex-Laupheimer in Reihen der Mietinger, Christian Glaser, Ben Rodloff und Lukas Schick. Wobei Schick laut Mayer wegen einer Verletzung aus dem Nusplingen-Spiel gar nicht auflaufen kann. Ebenso wie Kapitän Dominik Burry, der sich erneut verletzt gemeldet habe. So fehlen dem Mietinger Trainer zwei Stammverteidiger, die er ersetzen muss. Da kommt es gerade recht, dass Keeper Nico Wiemer und Mittelfeldmann Noah Gnandt nach ihren Gelb-Roten-Karten gegen Ravensburg II wieder ins Team zurückkehren können. „Das gibt uns sicher wieder mehr Stabilität“, ist Rafael Mayer überzeugt. Bei der Olympia fällt neben den Langzeitverletzten Mathias Brinsa der Rot-gesperrte Trung Hieu Doan aus, der gegen Schussenried am vergangenen Samstag wegen überharten Einsteigens vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
Auch Jan Neuwirth sei angeschlagen, so Wiest. Beide Mannschaften können also nicht in Bestbesetzung antreten, wobei die größere Tiefe des Kaders für Laupheim sprechen könnte. Doch in solchen Derbys zählt nicht zuletzt die Einstellung. „Ich erwarte einen ganz heißen Tanz auf dem tollen Platz in Mietingen“, sagt Laupheims Außenspieler Lukas Mangold. „Darauf müssen wir uns einstellen.“Der SVM werde sicher kompakt stehen und alles in die Waagschale werfen, ist sich Mangold mit seinem Trainer einig. „Wir müssen von Anfang an dominant auftreten und unser Spiel durchziehen“, sagt Wiest. Da sei es egal, ob man zu Hause oder auswärts spiele. Darauf habe er auch im Training Wert gelegt.
Zudem standen Spielaufbau und Abschluss im Fokus der Einheiten. Was aber vermutlich beim Gegner auch eine Rolle gespielt hat. Schließlich sind dies elementare Dinge im modernen Fußball. Mietingen wird zudem auf seine kämpferischen Tugenden und die Unterstützung der eigenen Fans setzen. Schon in der vergangenen Saison war nahezu das gesamte Dorf auf den Beinen Richtung Sportgelände. Das dürfte auch am Samstag wieder so sein, hofft Rafael
Mayer auf das lautstarke Engagement der SVM-Fans. Dazu beitragen müsse aber die Mannschaft, die ähnlich spielen wird wie gegen Ravensburg II, als man erst durch eine dumme Aktion in der Nachspielzeit um den Lohn der Arbeit gebracht wurde. Gegen diesen technisch versierten und spielstarken Gegner war man mindestens 70 Minuten gleichwertig.
Das wird gegen Laupheim aber wohl nicht reichen. Gegen den Tabellenzweiten müsse man permanent auf der Hut sein, insbesondere bei Torjäger Hannes Pöschl, der schon 18 Tore erzielt hat in dieser Saison. „Eine Sonderbewachung wird es für Pöschl nicht geben“, kündigt Mayer an. Er werde wie jeder andere Laupheimer Spieler im Raum übergeben. Ein Punkt mindestens ist das Ziel des Gastgebers. Man wolle die Partie offen gestalten und auch mitspielen. Stefan Wiest will die drei Punkte mit seinem Team mitnehmen, auch wenn er nicht glaubt, dass es wieder ein Kantersieg wird, wie vor Jahresfrist. „Mir reicht auch ein 2:0.“