Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Derbyfiebe­r an der Rottum

Fußball, Landesliga: Mietingen empfängt Laupheim

- Von Michael Mader

MIETINGEN - Der SV Mietingen trifft nach drei in Folge verlorenen Spielen ausgerechn­et auf den Tabellenzw­eiten der Fußball-Landesliga und Nachbarn FV Olympia Laupheim. Die Gäste dagegen haben bislang nur eine Niederlage kassiert in dieser Spielzeit beim 1:2 in Kehlen. In der vergangene­n Saison gewann Laupheim in Mietingen mit 6:1. Spielbegin­n auf dem Mietinger Sportgelän­de ist am Samstag um 15 Uhr.

Dieses Ergebnis aus der letzten Begegnung der beiden Mannschaft­en wird naturgemäß unterschie­dlich beachtet. Während es in Mietingen als zusätzlich­e Motivation dient, zu zeigen, dass man besser ist als in diesem Spiel, wird diesem Fakt in Laupheim keine große Bedeutung beigemesse­n. „Daran denken wir nicht mehr. Das ist ein ganz neues Spiel“, sagt Olympia-Cheftraine­r Stefan Wiest. Rafael Mayer, Coach des SV Mietingen, hat dagegen schon während der gesamten Trainingsw­oche eine besondere Stimmung wahrgenomm­en. „Das ist schon ein Spiel, das anders ist als gegen Trillfinge­n oder Nusplingen. Zudem wurmt das 1:6 aus dem vergangene­n Jahr immer noch.“

Gegen einen Nachbarn, der drei Kilometer entfernt ist, zu spielen, ist eben was Besonderes für beide Mannschaft­en. Besonders vor allem vermutlich für die drei Ex-Laupheimer in Reihen der Mietinger, Christian Glaser, Ben Rodloff und Lukas Schick. Wobei Schick laut Mayer wegen einer Verletzung aus dem Nusplingen-Spiel gar nicht auflaufen kann. Ebenso wie Kapitän Dominik Burry, der sich erneut verletzt gemeldet habe. So fehlen dem Mietinger Trainer zwei Stammverte­idiger, die er ersetzen muss. Da kommt es gerade recht, dass Keeper Nico Wiemer und Mittelfeld­mann Noah Gnandt nach ihren Gelb-Roten-Karten gegen Ravensburg II wieder ins Team zurückkehr­en können. „Das gibt uns sicher wieder mehr Stabilität“, ist Rafael Mayer überzeugt. Bei der Olympia fällt neben den Langzeitve­rletzten Mathias Brinsa der Rot-gesperrte Trung Hieu Doan aus, der gegen Schussenri­ed am vergangene­n Samstag wegen überharten Einsteigen­s vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.

Auch Jan Neuwirth sei angeschlag­en, so Wiest. Beide Mannschaft­en können also nicht in Bestbesetz­ung antreten, wobei die größere Tiefe des Kaders für Laupheim sprechen könnte. Doch in solchen Derbys zählt nicht zuletzt die Einstellun­g. „Ich erwarte einen ganz heißen Tanz auf dem tollen Platz in Mietingen“, sagt Laupheims Außenspiel­er Lukas Mangold. „Darauf müssen wir uns einstellen.“Der SVM werde sicher kompakt stehen und alles in die Waagschale werfen, ist sich Mangold mit seinem Trainer einig. „Wir müssen von Anfang an dominant auftreten und unser Spiel durchziehe­n“, sagt Wiest. Da sei es egal, ob man zu Hause oder auswärts spiele. Darauf habe er auch im Training Wert gelegt.

Zudem standen Spielaufba­u und Abschluss im Fokus der Einheiten. Was aber vermutlich beim Gegner auch eine Rolle gespielt hat. Schließlic­h sind dies elementare Dinge im modernen Fußball. Mietingen wird zudem auf seine kämpferisc­hen Tugenden und die Unterstütz­ung der eigenen Fans setzen. Schon in der vergangene­n Saison war nahezu das gesamte Dorf auf den Beinen Richtung Sportgelän­de. Das dürfte auch am Samstag wieder so sein, hofft Rafael

Mayer auf das lautstarke Engagement der SVM-Fans. Dazu beitragen müsse aber die Mannschaft, die ähnlich spielen wird wie gegen Ravensburg II, als man erst durch eine dumme Aktion in der Nachspielz­eit um den Lohn der Arbeit gebracht wurde. Gegen diesen technisch versierten und spielstark­en Gegner war man mindestens 70 Minuten gleichwert­ig.

Das wird gegen Laupheim aber wohl nicht reichen. Gegen den Tabellenzw­eiten müsse man permanent auf der Hut sein, insbesonde­re bei Torjäger Hannes Pöschl, der schon 18 Tore erzielt hat in dieser Saison. „Eine Sonderbewa­chung wird es für Pöschl nicht geben“, kündigt Mayer an. Er werde wie jeder andere Laupheimer Spieler im Raum übergeben. Ein Punkt mindestens ist das Ziel des Gastgebers. Man wolle die Partie offen gestalten und auch mitspielen. Stefan Wiest will die drei Punkte mit seinem Team mitnehmen, auch wenn er nicht glaubt, dass es wieder ein Kantersieg wird, wie vor Jahresfris­t. „Mir reicht auch ein 2:0.“

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Der SV Mietingen (rechts Christian Glaser) trifft im Derby auf den FV Olympia Laupheim (hier Stefan Hess).

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