Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sieben Corona-Fälle: Heimspiel des SV Dettingen ist abgesagt
Fußball, Landesliga: Alle infizierten SVD-Spieler sind geimpft und zeigen Grippe-ähnliche Symptome
DETTINGEN - Beim SV Dettingen sind mittlerweile sieben Spieler trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sechs sind bereits in Quarantäne, der Siebte befindet sich nach einem positiven Schnelltest zu Hause, der PCR-Test steht noch aus. Das für Sonntag angesetzte Heimspiel der ersten Mannschaft gegen den SV Heinstetten in der Fußball-Landesliga ist deswegen abgesagt.
Die Misere der Dettinger begann bereits am Mittwoch vergangener Woche. Ein Spieler der ersten Mannschaft zeigte Symptome und machte daraufhin zwei Schnelltests und einen PCR-Test, die alle positiv ausfielen. Wo genau dieser sich das Virus eingefangen hatte, sei nicht klar, sagt
Ernst Weiß, Spielleiter des
SVD. Da der betroffene Spieler im Training gewesen sei, hätten sich die Dettinger Fußballer daraufhin am Donnerstag alle mit einem Schnelltest getestet, wobei nochmals zwei Spieler positiv waren und in Quarantäne mussten.
Vor der Landesliga-Partie gegen Trillfingen am vergangenen Sonntag fühlte sich ein weiterer SVD-Kicker nicht wohl und machte einen Schnelltest, der ebenfalls positiv ausfiel. Dieser blieb daraufhin zu Hause. Während der Auswärtspartie am Mittag musste außerdem ein Spieler ausgewechselt werden. „Er zeigte da noch keine Symptome, hat sich aber einfach nicht fit gefühlt“, sagt Weiß. Später habe sich herausgestellt, dass auch dieser Spieler mit dem Coronavirus infiziert war. Ein neuer Fall kam am Dienstag dieser Woche hinzu, als ein weiterer Spieler ebenfalls positiv getestet wurde. Das gleiche ereignete sich am Donnerstag bei einem siebten SVD-Fußballer, bei ihm war bisher nur ein Schnelltest positiv, das Ergebnis eines PCR-Tests steht noch aus.
Die sechs bereits in Quarantäne befindlichen Spieler meldeten nach Angaben des SVD-Spielleiters ihre Infektionen alle umgehend dem Gesundheitsamt und der Verein die Fälle dem Württembergischen Fußballverband (WFV), der am Donnerstag auch vom positiven Schnelltest des siebten Spielers in Kenntnis gesetzt wurde. „Was den Austausch und die Zusammenarbeit angeht, ist beim SV
Ernst Weiß
Dettingen alles so, wie es sein sollte“, sagt José Macias, Mitarbeiter im Bereich Spielbetrieb des WFV.
Das Gesundheitsamt ordnete laut Weiß für alle Infizierten Quarantäne an. Für die ersten vier Spieler würde diese in der kommenden Woche enden. Bei den anderen drei, sei noch nicht klar, wie lange sie in Quarantäne müssten. Bislang würden alle Infizierten grippeähnliche Symptome zeigen.
Wie es zu dem grassierenden Infektionsgeschehen kommen konnte, ist den Dettingern schleierhaft. „Das waren alles Impfdurchbrüche“, so Weiß. An das Hygienekonzept des Vereins hätten sich die Spieler so gut es ging gehalten.
Als Konsequenz des Infektionsgeschehens habe in dieser Woche kein Training stattgefunden. Der WFV hat am Donnerstag veranlasst, die Partie abzusagen. Das entsprach auch dem Wunsch des Vereins. „Wir finden es eigentlich nicht zu verantworten, jetzt noch weiterzuspielen“, hatte der SVDSpielleiter schon vor der Entscheidung gesagt.
Nach den offiziellen Regeln des WFV, wird ein Spiel abgesagt, sobald der Kader einer Mannschaft aus weniger als 16 Spielern besteht. Ist ein Fußballer trotz einer Impfung infiziert, gilt er als nicht spielfähig und ist somit nicht im Kader. Diese Regelung wird vom WFV aber nicht strengstens angewandt. „Wir beurteilen die einzelne Situation und wägen das Infektionsgeschehen und das Risiko ab“, sagt Macias. Durch diese EinzellfallEntscheidungen sei es also möglich, dass auch Partien bei der beide Mannschaften theoretisch einen Kader von 16 Mann zur Verfügung hätten, aufgrund des Infektionsgeschehens abgesagt werden. „Bei Dettingen befinden wir uns gerade im Bereich der ansteigenden Zahlen“, so der Verbandsmitarbeiter.
Trotz der Impfdurchbrüche beim SVD rät der WFV weiterhin zur Impfung. „Letztlich ist es eine private Entscheidung, aber die, die an der Impfung zweifeln, sollten mal in die Intensivstationen schauen“, sagt Macias und verweist auf die hohe Zahl von ungeimpften Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Der Krankheitsverlauf bei Geimpften sei um einiges milder. „Mit dem Winter kommt jetzt noch eine schwere Zeit auf uns zu“, so Macias.
José Macias