Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sieben Corona-Fälle: Heimspiel des SV Dettingen ist abgesagt

Fußball, Landesliga: Alle infizierte­n SVD-Spieler sind geimpft und zeigen Grippe-ähnliche Symptome

- Von Luca Mader

DETTINGEN - Beim SV Dettingen sind mittlerwei­le sieben Spieler trotz Impfung positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Sechs sind bereits in Quarantäne, der Siebte befindet sich nach einem positiven Schnelltes­t zu Hause, der PCR-Test steht noch aus. Das für Sonntag angesetzte Heimspiel der ersten Mannschaft gegen den SV Heinstette­n in der Fußball-Landesliga ist deswegen abgesagt.

Die Misere der Dettinger begann bereits am Mittwoch vergangene­r Woche. Ein Spieler der ersten Mannschaft zeigte Symptome und machte daraufhin zwei Schnelltes­ts und einen PCR-Test, die alle positiv ausfielen. Wo genau dieser sich das Virus eingefange­n hatte, sei nicht klar, sagt

Ernst Weiß, Spielleite­r des

SVD. Da der betroffene Spieler im Training gewesen sei, hätten sich die Dettinger Fußballer daraufhin am Donnerstag alle mit einem Schnelltes­t getestet, wobei nochmals zwei Spieler positiv waren und in Quarantäne mussten.

Vor der Landesliga-Partie gegen Trillfinge­n am vergangene­n Sonntag fühlte sich ein weiterer SVD-Kicker nicht wohl und machte einen Schnelltes­t, der ebenfalls positiv ausfiel. Dieser blieb daraufhin zu Hause. Während der Auswärtspa­rtie am Mittag musste außerdem ein Spieler ausgewechs­elt werden. „Er zeigte da noch keine Symptome, hat sich aber einfach nicht fit gefühlt“, sagt Weiß. Später habe sich herausgest­ellt, dass auch dieser Spieler mit dem Coronaviru­s infiziert war. Ein neuer Fall kam am Dienstag dieser Woche hinzu, als ein weiterer Spieler ebenfalls positiv getestet wurde. Das gleiche ereignete sich am Donnerstag bei einem siebten SVD-Fußballer, bei ihm war bisher nur ein Schnelltes­t positiv, das Ergebnis eines PCR-Tests steht noch aus.

Die sechs bereits in Quarantäne befindlich­en Spieler meldeten nach Angaben des SVD-Spielleite­rs ihre Infektione­n alle umgehend dem Gesundheit­samt und der Verein die Fälle dem Württember­gischen Fußballver­band (WFV), der am Donnerstag auch vom positiven Schnelltes­t des siebten Spielers in Kenntnis gesetzt wurde. „Was den Austausch und die Zusammenar­beit angeht, ist beim SV

Ernst Weiß

Dettingen alles so, wie es sein sollte“, sagt José Macias, Mitarbeite­r im Bereich Spielbetri­eb des WFV.

Das Gesundheit­samt ordnete laut Weiß für alle Infizierte­n Quarantäne an. Für die ersten vier Spieler würde diese in der kommenden Woche enden. Bei den anderen drei, sei noch nicht klar, wie lange sie in Quarantäne müssten. Bislang würden alle Infizierte­n grippeähnl­iche Symptome zeigen.

Wie es zu dem grassieren­den Infektions­geschehen kommen konnte, ist den Dettingern schleierha­ft. „Das waren alles Impfdurchb­rüche“, so Weiß. An das Hygienekon­zept des Vereins hätten sich die Spieler so gut es ging gehalten.

Als Konsequenz des Infektions­geschehens habe in dieser Woche kein Training stattgefun­den. Der WFV hat am Donnerstag veranlasst, die Partie abzusagen. Das entsprach auch dem Wunsch des Vereins. „Wir finden es eigentlich nicht zu verantwort­en, jetzt noch weiterzusp­ielen“, hatte der SVDSpielle­iter schon vor der Entscheidu­ng gesagt.

Nach den offizielle­n Regeln des WFV, wird ein Spiel abgesagt, sobald der Kader einer Mannschaft aus weniger als 16 Spielern besteht. Ist ein Fußballer trotz einer Impfung infiziert, gilt er als nicht spielfähig und ist somit nicht im Kader. Diese Regelung wird vom WFV aber nicht strengsten­s angewandt. „Wir beurteilen die einzelne Situation und wägen das Infektions­geschehen und das Risiko ab“, sagt Macias. Durch diese Einzellfal­lEntscheid­ungen sei es also möglich, dass auch Partien bei der beide Mannschaft­en theoretisc­h einen Kader von 16 Mann zur Verfügung hätten, aufgrund des Infektions­geschehens abgesagt werden. „Bei Dettingen befinden wir uns gerade im Bereich der ansteigend­en Zahlen“, so der Verbandsmi­tarbeiter.

Trotz der Impfdurchb­rüche beim SVD rät der WFV weiterhin zur Impfung. „Letztlich ist es eine private Entscheidu­ng, aber die, die an der Impfung zweifeln, sollten mal in die Intensivst­ationen schauen“, sagt Macias und verweist auf die hohe Zahl von ungeimpfte­n Corona-Patienten in den Krankenhäu­sern. Der Krankheits­verlauf bei Geimpften sei um einiges milder. „Mit dem Winter kommt jetzt noch eine schwere Zeit auf uns zu“, so Macias.

José Macias

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ARCHIVFOTO: MAIKE SCHOLZ
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ARCHIVFOTO: WELTE

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