Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Impfschutz ist und bleibt das Gebot der Stunde
Zu „Die Pandemierezepte der Ampel“, 18.11.
Der endlosen Appelle, Talkrunden, Expertenmeinungen, Diskussionen – es ist genug. Die „Tyrannei der Ungeimpften“, wie es Weltärztepräsident Montgomery formulierte, gegen Kranke, Krankenhäuser, ältere Menschen, Schulen, Familien und andere, die Tyrannei gegen Staat und unser freiheitliches Gesellschaftsleben muss ein Ende haben. Zwei Jahre Pandemie ist genug. Impfschutz ist und bleibt das Gebot der Stunde um Infektionen zu reduzieren, die Krankenhäuser zu entlasten, schwere Verläufe zu minimieren, das Sterben zu beenden und die Freiheit wieder zu erlangen. Deshalb jetzt die Impfpflicht für alle.
Jürgen Weishaupt, Tettnang
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Der am Ballermann und demnächst in Ischgl abtanzende Geimpfte ist ein vorbildlicher Staatsbürger, der im Urlaub zu Hause bleibende, Abstand wahrende Ungeimpfte ist ein gottloser Vaterlandsverräter. Das ist zusammengefasst Konsens in Politik und Mehrheitsgesellschaft. Die Pauschaldiffamierung Ungeimpfter und das immer deutlicher zu Tage tretende Bedauern mancher Politiker, dass auch diese Menschen Grundrechte haben, entsetzen mich. Längst überwunden geglaubte soziologische Krisenreaktionsmechanismen (Sündenböcke), niedere Instinkte, treten unverhohlen hervor. Bis vor drei Wochen wurde ich verwundert angesehen, wenn ich darauf hinwies, dass es auch schwerwiegende Impfdurchbrüche und geimpfte Virusüberträger gibt. Bettenabbau, Klinikschließungen, schlechte Arbeitsbedingungen des Klinikpersonals, Desinteresse bei den vermeintlich sich sicher fühlenden Geimpften: Ab in die Party. Wie gut, dass man jemand hat, der schuld ist. Ich will mir meine Menschlichkeit auch Ungeimpften gegenüber nicht verbieten lassen. Herbert Wenzel, Aulendorf
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In unserem Landkreis liegt die Impfquote, Stand 20. November, unter 60
Prozent. Ich würde schon gerne wissen wo diejenigen die Argumente hernehmen, um damit der Wissenschaft zu misstrauen. Wir leisten uns als Gesellschaft eine milliardenschwere Wissenschaft, nur damit irgendwelche Laien, Verschwörungstheoretiker oder selbst ernannte Querdenker alles immer schon besser wussten? Dasselbe Phänomen erleben wir ja auch in der Klimadebatte. Liegen diese gescheiten Leute dann in der Intensivstation, gehen sie selbstverständlich davon aus, dass alles Medizinische und Pflegerische getan wird, um ihnen zu helfen, dass einer da ist, der seine eigene Gesundheit aufs Spiel setzt, der ihnen die richtigen Medikamente verordnet. Die Wissenschaft ist nicht allwissend und neue Erkenntnisse ersetzen alte. Doch in einer Krisensituation wie sie derzeit herrscht, habe ich als Mitglied einer Solidargemeinschaft nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Die Menschen sterben
Vegane Zerfleischung
zu Hunderten täglich nicht an der Impfung, sondern an Corona. Und sollte die Impfung die erhoffte Wirkung nicht entfalten, habe ich als Geimpfter mein Möglichstes getan, in Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und meinen Nächsten. Manfred Mayer, Fridingen
Zu „Rufe nach Impfpflicht werden lauter“und „Impfpflicht gibt Freiheit zurück“, 24.11.
Um eines vorneweg klarzustellen: Ich besitze weder einen Hut aus Aluminium, noch bin ich in Foren in den sogenannten sozialen Medien unterwegs. Ich stehe Rudolf Steiner nicht nahe, noch zähle ich mich zu den Querdenkern und ganz bestimmt nicht zu politisch rechten Kreisen. Als aufmerksamer Zeitungsleser stelle ich mir derzeit zahlreiche Fragen, etwa: Wenn die zurzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe keinen annähernd hundertprozentigen Wirkungsgrad haben und innerhalb weniger
Monate in ihrer Wirkung massiv nachlassen, ist es dann überhaupt realistisch, eine Herdenimmunität – die ja das Ziel der Impfkampagne sein soll – jemals erreichen zu können? Wie ist es möglich, dass von der Bevölkerung wiederholt massive Opfer verlangt werden wegen der Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems, gleichzeitig aber die letzten Monate Intensivpflegebetten abgebaut wurden und das Schließen von Krankenhäusern weiter geht? Ich habe den Eindruck, dass in Politik und Medien derzeit reine Panik vorherrscht und die Ungeimpften deshalb massiv als Sündenböcke herhalten müssen. Der Leitartikel ist ein Beispiel hierfür. Die dort geäußerten Ansichten beinhalten alles, was eine Sündenbock-Implementierung benötigt. Aber auch die – reichlich verquere – Argumentation steht und fällt mit der fraglichen Erreichbarkeit der Herdenimmunität, egal wieviele sich noch impfen lassen. Und:
So leid es mir tut, der Vorwurf der Spaltung muss dem Autor aufgrund dieses allein gegen die Ungeimpften gerichteten Kommentars postwendend selbst gemacht werden. Liebe Politiker, kommen Sie bitte wieder zurück auf den Teppich. Mit Ihrem Aktionismus haben Sie genug Vertrauen verspielt. Gestehen Sie sich ein, dass die bisherigen Strategien nicht den erhofften Erfolg gebracht haben und wohl auch nicht mehr bringen werden. Wirken Sie der Spaltung der Gesellschaft wieder entgegen. Konzentrieren Sie sich darauf, dass alle schwer Erkrankten bestmöglich behandelt werden können. Dazu wird auch das ungeimpfte Pflegepersonal gebraucht werden. Und vor allem: Machen Sie Ihre Hausaufgaben, indem Sie unsere medizinische Versorgung patientenorientiert statt profitorientiert sichern und ausbauen!
Jörg Zwecker, Renquishausen
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